Die Auswirkungen der Pandemie haben das Ergebnis von Postfinance im Jahr 2020 zusätzlich belastet. Der Befreiungsschlag lässt auf sich warten.

Das Betriebsergebnis von Postfinance sank im Jahr 2020 um 79 Millionen auf 161 Millionen Franken und fiel somit um ein Drittel tiefer aus als im Vorjahr. Dies geht aus dem Jahresergebnis hervor, welches das Mutterhaus, die Schweizer Post, am Donnerstag publizierte. Im Jahr zuvor hatte die Postbank ihr Betriebsergebnis noch leicht zu steigern vermocht.

22 Millionen Franken aus dem Rückgang sind das Ergebnis von Auswirkungen der Corona-Pandemie. Da die Kunden deutlich weniger gereist sind, sanken die Umrechnungserfolge aus Bargeldbezügen in Fremdwährungen an den Geldautomaten im In- und Ausland sowie aus der Nutzung der Kreditkarten.

Hoffen auf die Privatisierung

Im Weiteren sei der Ergebnisrückgang vor allem aufs anhaltende Negativzins-Umfeld und den rückläufigen Handelserfolg zurückzuführen, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen war. Zum strukturellen Problem der Postfinance – auf den am Kapitalmarkt angelegten Sparguthaben ist kaum mehr Rendite zu holen – gesellte sich letztes Jahr also noch das Virus.

Vor diesem Hintergrund hatte das Institut letzten Sommer eine Neuausrichtung vorgenommen und organisiert sich neu. Vergangenen Januar erklärte der Bundesrat dann, dass die Post ihre Mehrheit an der Staatsbank abgeben soll. Die Privatisierung von Postfinance ist als flankierende Massnahme zum ebenfalls geplanten Eintritt in den Hypothekarmarkt gedacht. Die Postbank darf bis anhin keine eigenen Kredite vergeben.

Post-Chef selber übt Kritik

Wie finews.ch analysierte, ist der Pfad zu mehr Freiheit für die Post-Tochter aber mit einigen Hindernissen verstellt; zuletzt warnte Post-CEO Roberto Cirillo in der «NZZ» (Artikel bezahlpflichtig) gar selber vor negativen Auswirkungen der Privatisierung auf den von ihm geführten Konzern. Dessen Betriebsergebnis lag mit 272 Millionen um 178 Millionen Franken tiefer als im Vorjahr – die Pandemie hat die Post in allen Bereichen stark gefordert.

Zur Postfinance-Privatisierung hiess es am Donnerstag: «Vor dem Hintergrund dieses herausfordernden Umfelds begrüsst die Post die vom Bundesrat angestossene politische Diskussion rund um die Zukunft von Postfinance und um die künftige Ausgestaltung und Finanzierung der Grundversorgung im Zahlungsverkehr der Schweiz.»

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