Auch was den Einsatz von Künstlicher Intelligenz angeht, haben die amerikanischen Banken die Nase vorn. Die Schweizer und europäischen Institute haben oft noch viel Luft nach oben.

Beim Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) hinken die Banken aus der Schweiz und Europa im weltweiten Vergleich oftmals noch deutlich hinterher. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Beratungsunternehmens Bain & Company, deren Ergebnisse finews.ch vorliegen.

Die Analysten haben 40 führende Banken aus Europa, Nahost, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum unter die Lupe genommen. Dies ohne die Institute in der Bewertung jedoch zu identifizieren.

Zwischen Nachzügler und Vorsichtige

Die grossen US-Banken dominieren dabei die Gruppe der Vorreiter deutlich. Aus Europa, China und Singapur sind je eine Bank vertreten. Die bestpositionierte Schweizer Bank liegt an der Grenze zwischen «Verfolger» und «Vorreiter», die schlechteste zwischen «Nachzügler» und «Vorsichtige».

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«Viele europäische Banken agieren noch sehr zögerlich und hinken damit den Anbietern aus den USA hinterher, die inzwischen zum Teil einen mehrjährigen Vorsprung haben», stellt Christian Westermann, Partner im Zürcher Bain-Büro fest.

Kaum eine Bank würde heute auf den Einsatz von KI bei einzelnen Anwendungen verzichten. Dazu zählt Bain etwa Chatbots, Virtual Agents, intelligente Kundenplattformen oder automatisierte Prozesse im Risikomanagement oder bei der Kreditvergabe. Nur wenige Banken würden jedoch eine einheitliche Strategie verfolgen, über entsprechende Ressourcen verfügen und sämtliche Möglichkeiten nutzen.

KI wird zum Katalysator

»Künstliche Intelligenz wird für die Banken in Europa und insbesondere in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz; Red.) zum Katalysator für den tiefgreifenden Wandel», so Westermann weiter. Die Vorteile lägen in Skalen-Effekten durch die wachsende Erfahrung, in einer höheren Kundenzufriedenheit sowie einer wachsenden Rendite.

«Die Corona-Krise hat die Akzeptanz von KI-gestützten Tools wie virtuellen Agenten bei der Kundschaft deutlich erhöht», betont Bain-Partner Florian Mueller. «Durch Onlinebestellungen und -interaktionen in anderen Branchen haben Privatkundinnen und -kunden zudem gelernt, wie schnell und einfach digitale Prozesse funktionieren können. Sie erwarten ein solches Angebot nun auch zunehmend von ihrer Hausbank. Andernfalls schauen sie sich nach Alternativen um.»

Zuvor hatte bereits das deutsche «Handelsblatt» über die Analyse berichtet.

 

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