Mit der digitalen Kapitalmarkt-Plattform Valyo drang Raiffeisen ins Geschäft der angestammten Investmentbanken vor. Nun wird die Übung abgebrochen.

«Goodbye Valyo!», heisst es in Grossbuchstaben auf der Webseite von Valyo. Nun wird es dort stiller: Das 2019 von den Raiffeisen-Banken gegründete und im Jahr darauf am Markt präsente Fintech stellt den Betrieb ein, wie weiter zu erfahren ist. Das Unternehmen mit Sitz in Baden wird aufgelöst.

Im Jahr 2020 hatte es noch danach ausgesehen, als könnte Valyo den angestammten Banken im Geschäft mit Anleihen-Emissionen – das sind am Platz vor allem die Credit Suisse, die UBS und die Zürcher Kantonalbank – gefährlich werden. Sowohl Raiffeisen wie auch die Immobilien-Gesellschaft PSP platzierten eine digitale Anleihen über Valyo, wie auch finews.ch berichtete.

Zähe Abwehr

Das Fintech begründet das Aus nun mit den Rahmenbedingungen der letzten Jahre: «Die Pandemie in Kombination mit dem Negativzinsumfeld hat uns vor zusätzliche Herausforderungen gestellt, welche die Nachfrage nach digitalen Emissionen in der Schweiz negativ beeinflusst hat.» Andere Neulinge in dem Feld berichten allerdings davon, dass die angestammten Akteure den lukrativen Markt zäh verteidigen.

Das spezialisierte Fintech Loanboox hat im Bereich der digitalen Anleihen auch noch keine grossen Stricke zerrissen. Das Zürcher Investmenthaus Vontobel betreibt mit Cosmofunding ebenfalls eine digitale Plattform in dem Bereich.

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