Die Konsolidierung in der Krypto-Industrie geht weiter: Das Zuger Unternehmen Nexo hat ein Auge auf eine in Schwierigkeiten geratene Firma in Singapur geworfen.

Nexo hat eine 60-tägige Due-Diligence-Prüfung für den in Singapur ansässigen Krypto-Kreditgeber Vauld eingeleitet, wie das Unternehmen in einer Mitteilung bekanntgab. Nexo plant die vollständige Übernahme des Kreditgebers und die Umstrukturierung seines Geschäftsbetriebs, um die Präsenz des Schweizer Unternehmens in Asien zu verstärken.

Vauld setzte am Montag die Abhebungs-, Handels- und Einzahlungsaktivitäten auf seiner Plattform aus und erklärte, dass angesichts der «finanziellen Herausforderungen» Gespräche mit potenziellen Investoren geführt werden. Das Unternehmen teilte ausserdem mit, dass es Finanz- und Rechtsberater beauftragt habe, um Restrukturierungsoptionen zu prüfen. Zugleich sei geplant, bei den Gerichten in Singapur ein Moratorium zu beantragen.

«Schlechte Investitionsentscheidungen»

Laut Vauld hat die Kombination aus volatilen Märkten, finanziellen Problemen bei wichtigen Partnern und einem sprunghaften Anstieg der Abhebungen das Unternehmen in seine derzeitige missliche Lage gebracht. Der Mitbegründer von Nexo, Antoni Trenchev, sagte jedoch, dass die Schwierigkeiten von Vauld möglicherweise auf die eigenen Handlungen des Unternehmens zurückzuführen sind.

«Das Unternehmen als solches ist jedoch interessant, da es in Indien und Südostasien eine grosse Anziehungskraft ausübt», sagte Trenchev in einem Interview mit «Bloomberg», ohne näher darauf einzugehen.

Im Akquisitionsmodus

Ähnlich wie Sam Bankman-Frieds FTX nutzen gesunde Kryptounternehmen wie Nexo den aktuellen Abschwung, um Vermögenswerte zu attraktiven Preisen zu kaufen.

Im März kündigte Nexo die Gründung eines Fonds - Nexo Ventures - an, der 150 Millionen Dollar für Investitionen in eine breite Palette von Early-Stage-Projekten für Privatkunden und Institutionen vorsieht. Im Juni folgte ein potenzielles Angebot für den Krypto-Darlehensgeber Celsius Network, das später abgesagt wurde.

«Jede Investition, die wir tätigen, muss finanziell sinnvoll sein. Wir sind nicht die Federal Reserve, wo wir nach Belieben Geld drucken und ausgeben können, wie wir es für richtig halten», sagte Trenchev.

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