Auch die Genfer Privatbanken-Gruppe hat das vergangene Jahr für die Rekrutierung genutzt. Gewinn und verwaltete Vermögen sind bei Mirabaud jedoch tiefer ausgefallen als 2022.

Mirabaud beschloss das Jahr 2023 mit einem konsolidierten Reingewinn von 31,3 Millionen Franken, wie die Genfer Privatbanken-Gruppe am Mittwoch berichtete. Damit zeigt der Gewinntrend beim Traditionshaus nun schon das zweite Jahr in Folge nach unten: 2021 hatte die Gruppe noch 50 Millionen Franken verdient, im Jahr 2022 rund 32 Millionen Franken.

Auch in der Schweiz rekrutiert

Auch beim Volumen musste das Institut einige Federn lassen. Die verwalteten Vermögen beliefen sich Ende 2023 auf 30,2 Milliarden Franken, davon stammten 6,4 Milliarden Franken auf das Asset Management. Dies gegenüber 31,5 Milliarden Franken Kundenvermögen im Jahr zuvor.

Zum Neugeld machte die Bank keine Angaben. Allerdings vermeldete das Unternehmen, in verschiedenen Zielmärkten wie der Schweiz, Spanien, Frankreich, Luxemburg oder Brasilien neue Experten und Banker eingestellt zu haben.

Zinsertrag als willkommener Treiber

Wie ein jüngst von finews.ch erstellter Branchenvergleich zeigte, findet sich Mirabaud damit in guter Gesellschaft. Der starke Franken und die Verschiebung von Kundengeldern aus Wertpapieren in Cash-Produkte hat der gesamten Industrie im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht.

Immerhin ist es Mirabaud im operativen Geschäft gelungen, sowohl das Betriebsergebnis wie auch den Ertrag zu steigern. Letzterer verbesserte sich auf nunmehr 309,9 Millionen Franken von 290,4 Millionen Franken im Vorjahr. Während die Gruppe im wichtigen Kommissionengeschäft und im Handel weniger Ertrag erzielte, verdoppelte sich dank der Zinswende der Zinsertrag auf 71,9 Millionen Franken.

Umfangreiche Investitionen

Zu Buche schlugen aber auch die umfangreichen Ausgaben für Investitionen. Erwähnt wurde hier die Planung der digitalen Transformation im Private Banking – das sei das bisher grösste Projekt, das die Gruppe je umgesetzt habe.

Im vergangenen Jahr hatte Mirabaud zudem das Angebot im Bereich Privatmarktanlagen (Private Equity, Club Deals, Immobilien) ausgebaut, so etwa mit der Partnerschaft mit Zebra Impact Ventures, die sich auf «Agritech» und damit auf die Transformation der globalen Ernährungsmodelle konzentriert.

«Im Einklang mit Zielen»

Klar ist, dass die mittelgrosse Vermögensverwaltungs-Bank in den nächsten Monaten versuchen muss, das Ruder beim Wachstum und beim Gewinn herumzuwerfen. Vorläufig ist das Fundament der Gruppe mit ihren 700 Mitarbeitenden noch sehr stabil: Mirabaud weist beim Kernkapital eine Tier-1-Ratio von 20,6 Prozent und eine Liquidity-Ratio von 174 Prozent aus.

Zum Ausblick äusserte sich die Bank am Mittwoch nicht. Das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2023 stehe im Einklang mit den langfristigen strategischen Zielen und spiegle das umsichtige und stringente Bilanzmanagement sowie die Finanzkraft der Gruppe wider, liesse sich Senior-Gesellschafter Yves Mirabaud zitieren.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.61%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.19%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.08%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.53%
pixel