Interessante Entwicklungen in der Neo-Finance: Unser heutiges Beispiel kommt aus England und bietet individualisierte Vermögensverwaltung im Internet.

Nutmeg – zu deutsch Muskatnuss – heisst das neue Internetportal, welche das Private Banking revolutionieren will. «Egal, ob Sie 1000 Pfund haben oder 100'000: bei uns ist ihr Geld optimal untergebracht», bewirbt das Unternehmen seine Services im Firmenvideo.

Seit wenigen Tagen gibt es das Angebot, welches Private Banking für alle zugänglich machen soll. «Früher war Private Banking für Leute, die mit ihren Bankberatern beim Golf über ihr Geld redeten», erklärte Gründer Nick Hungerford gegenüber dem «Wall Street Journal».

Geld- und Zeit-Ziele

Die Grundidee: Wer will, gibt sein gewünschstes Anlageprofil und seine Bedürfnisse online ein und erhält Vorschläge. Dieses Prinzip – ob mit Anlagetipps von Profis oder aus der «Crowd» – gibt es bereits in allerlei Ausprägungen, beispielsweise bei «Mint» oder «Yavalu». Der Akzent von «Nutmeg» liegt nun darin, dass auch Private-Banking-Beträge vorgesehen sind und dass die Nutzer primär in ETF anlegen sollen. Die Nutmeg-User können ihr Geld dabei auf so viele Fonds aufteilen, wie sie wollen, und für jeden eine Zielsumme und einen Zeitpunkt setzen, zu dem sie das Geld brauchen.

«Wenn Sie für die Studiengebühren der Kinder sparen, könnte der Zeitpunkt in 18 Jahren sein, wenn es für den nächsten Urlaub ist, schon in einem Jahr», erklärt Hungerford.

Die minimale Anlagesumme beträgt 1000 Pfund, also knapp 1500 Franken; Transaktionen sind gratis, die Start-Gebühr liegt allerdings bei 1 Prozent des Depotwertes.

Schweizer Kapital

Bisher hat Nutmeg die Lizenz nur in Grossbritannien. Doch Nick Hungerford sieht grosses Potential. In seiner Zeit an der Universität in Stanford berichtete er  Google-Gründer Eric Schmidt von seiner Idee, erzählt er dem «Wall Street Journal»: «Er hat gesagt, wenn er 20 Jahre jünger wäre, würde er dieses Unternehmen selbst gründen wollen.»

Unter den wichtigsten Kapitalgebern befinden sich zwei bekannte Startup-Investoren aus der Schweiz: Daniel Aegerter und Klaus Hommels.

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