Der UBS-Ökonom Paul Donovan warnt vor einer zweiten Runde der Zypern-Krise. Der über das Wochenende ausgehandelte Deal erinnert ihn an den US-Kollaps von 1933.

Obwohl eine Staatspleite in Zypern durch das Rettungspaket der EU verhindert werden konnte, ist diese Krise noch lange nicht vorbei, warnt der UBS-Ökonom Paul Donovan, stellvertretender Leiter der Abteilung Global Economics bei der Grossbank.

In einer aktuellen Einschätzung zur Zypern-Lösung zeigt sich Donovan alles andere als überzeugt. Er nennt in seinem Kommentar vier Punkte, wieso die Krise noch andauern wird.

Geld auf der Bank nicht sicher

«Die Vereinbarung lässt Zypern mit Schulden: Mehr als 140 Prozent des BIP und ein sehr schwacher ökonomischer Ausblick. Die meisten Ökonomen argumentieren, dass dies nicht nachhaltig ist», schreibt Donovan in seinem Kommentar.

Weiter würden Limiten bei den Summen, die Bankkunden abheben können, und Einschränkungen bei der Kreditvergabe ganz natürlich das ökonomische Wachstum hemmen. Zudem werden sich die Zyprioten fragen, ob ihr Geld bei der Bank sicher sei. Gemäss Donovan ist die Antwort auf diese Frage wohl ein «Nein».

«Bankeinlagen unter 100'000 Euro sind intakt, solange man nicht versucht, das Geld auszugeben (da es Bezugslimiten gibt). Dies ist ähnlich wie die frühen Stadien des Kollapses der US-Währungsunion von 1932/33. Leider scheint Kanzlerin Angela Merkel Präsident Hoover mehr zu bewundern als Präsident Roosevelt», fügt Donovan an.

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