Am morgigen Dienstag wird der Schweizer Vermögensverwalter GAM seine Semesterzahlen präsentieren. Ertrag und Gewinn dürften deutlich unter den Vorjahreszahlen zu liegen kommen. Schuld daran ist die Klientel.

Das Phänomen geistert mehr und mehr herum: Zahlreiche Banken klagen bereits über passive Kunden, die lieber Bargeld horten. Diese relative Zurückhaltung trifft nach Einschätzung der Auguren bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) auch den Schweizer Asset Manager GAM.

Die meisten der Konkurrenten von GAM, die bereits ihre Zahlen kommunizierten, hätten keine grossen Sprünge im Kurs auslösen können, sondern in den vergangenen zehn Tagen stattdessen starke Korrekturen in Kauf nehmen müssen, heisst es beim Zürcher Staatsinstitut weiter.

Tiefere Gebühreneinnahmen

Vor diesem Hintergrund erwartet man bei der ZKB, dass GAM am Dienstag einen ziemlich spürbaren Rückgang beim Ertrag und Gewinn gegenüber dem starken Semester im Vorjahr ausweisen wird. Grund dafür seien deutlich geringere Einnahmen bei den Performance-Gebühren.

Insbesondere die Long-/Short-Aktienprodukte hätten dieses Jahr keine wesentlichen Erträge generiert – im Gegensatz zur Vergleichsperiode im Vorjahr. Und dies könne nur partiell bei den variablen Kosten aufgefangen werden.

Gedämpfte Aussichten

Nichtsdestoweniger sollte die Cost-/Income Ratio mit knapp 65 Prozent gerade noch in der Zielspanne von 60 Prozent bis 65 Prozent liegen. Die ZKB-Auguren erwarten in etwa eine Milliarde Franken an Netto-Neugeld, inklusive der 400 Millionen Dollar aus der Übernahme von Singleterry Mansley Asset Management.

Die generelle Marktkorrektur der vergangenen Tage dämpfe die Aussichten für das zweite Halbjahr, heisst es weiter. Es sei auch fraglich, ob ein allgemeiner Markteinbruch, der kaum zwischen Einzeltiteln differenziere, von den GAM-Hedge-Funds in Performance umgemünzt werden könne.

Weitere Aktienrückkäufe

Immerhin: GAM sei so komfortabel kapitalisiert, dass man mit einer Fortsetzung der Aktienrückkäufe und ebenso wie mit einer ordentlichen Dividende rechnen könne, zumal auch das Top-Management stark in das Unternehmen investiert ist.

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