Die Schweizer Privatbanken tragen zum Wohlstand der Schweiz bei. Doch sie taten es auch schon mehr. Eine Zahl zeigt dies klar.

Das Beratungsunternehmen KPMG veranschaulicht in seiner Studie «Performance der Schweizer Privatbanken 2013», wie tief die Mehrzahl der Privatbanken noch immer in der Krise steckt. Eine Zahl in der Studie offenbart diese Krise in aller Deutlichkeit.

Und sie ist relevant, denn sie betrifft die Schweiz als Ganzes. Die Zahl lautet 312,5 Millionen Franken. Das ist die Summe der Gewinnsteuern, welche die Privatbanken im Jahr 2013 an den Fiskus abgeliefert haben.

Gewinn- und Kapitalsteuern der Privatbanken

Steuern Privatbanken

Die Relevanz dieser Zahl ergibt sich zum Vergleichswert aus dem Jahr 2007: Damals hatten die Privatbanken 905,6 Millionen Franken an Gewinn- und Kapitalsteuern bezahlt. Das sind knapp 200 Prozent mehr als sechs Jahre später. Und im Verlauf zeigt sich der kontinuierliche Rückgang – wie auch die Zahl der Banken gestiegen ist, die rote Zahlen schreiben.

Anteil defizitärer Privatbanken

Privatbanken Verluste

(dunkelblau: grosse Banken mit AuM über 25 Mrd CHF; hellblau: mittlere Banken mit AuM unter 25 Mrd CHF; grün: kleine Banken mit AuM unter 5 Mrd CHF)

Natürlich sind in dieser Zahl nicht alle Privatbanken oder Häuser mit einer bedeutenden Private-Banking-Division repräsentiert. Gemäss KPMG sind es 73 Institute. Nicht berücksichtigt sind beispielsweise die Grossbanken UBS und Credit Suisse sowie die zehn Mitglieder der Vereinigung Schweizerischer Privatbankiers.

Gesamter Finanzplatz: 16,7 Milliarden Franken

Trotzdem ist die Erhebung repräsentativ, und sie lässt Zweifel an der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Privatbanken aufkommen. Gewiss, Gewinn- und Kapitalsteuern machen nur einen Teil der Steuereinnahmen von Bund, Kantonen und Gemeinden aus, welche von den Banken stammen.

Es fehlen in dieser Aufstellung die Einkommenssteuern sowie die Steuern auf Dividenden sowie die Verrechnungssteuern, Mehrwertsteuern und Stempelabgaben, die zu den indirekten Steuern zählen. In der Summe zahlte so der Finanzplatz gemäss der Schweizerischen Bankiervereinigung im Jahr 2012 rund 16,7 Milliarden Franken an Steuern.

Steuereinnahmen nur noch ein Rinnsal

Dennoch sind die Ausfälle der letzten Jahre enorm. Vor allem die Stadt Zürich spürt den Effekt: In den Boomzeiten lieferten allein die Grossbanken jährlich rund 400 Millionen Franken Gewinnsteuern ab – rund ein Sechstel der gesamten Steuereinnahmen. Dieser Geldstrom ist seit 2008 zu einem Rinnsal versiegt.

Die UBS wird wegen des Verlustvortrags wohl erst 2017 wieder in Zürich Steuern zahlen. Die Credit Suisse, die weitgehend ungeschoren durch die Finanzkrise gekommen war, zahlte bereits 2009 wieder Steuern.

Allerdings in «homöopathischen Dosen», wie der damalige Zürcher Finanzvorstand Martin Vollenwyder damals sagte.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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