Wir fokussieren bewusst nicht ausschliesslich auf technologische Aspekte in unseren Aus- und Weiterbildungsangeboten. Das würde zu kurz greifen. Wir wollen den Absolventen unserer Studiengänge das Wissen und die Kompetenz vermitteln, damit sie in einer digitalisierten Berufswelt nicht nur bestehen, sondern diese eben auch aktiv mitgestalten können.

«Die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes beruht auf Wissenskapital»

Dazu gehört mit Sicherheit ein vertieftes Verständnis neuer Technologien, aber eben nicht nur. Die Fähigkeit, veränderte Kundenbedürfnisse zu erkennen und diese in zeitgemässe Bankdienstleistungen zu übersetzen, geht weit über rein technologische Aspekte hinaus.

Seit vielen Jahren ist das SFI mit Veranstaltungen und Vorlesungen von hochkarätigen Professoren, Nobelpreisträgern und anderen Vertretern der Finanzbranche aktiv. Welche Zielsetzungen haben Sie sich dabei gesetzt?

Wir orientieren uns an den Bedürfnissen unserer Trägerschaft – den Schweizer Banken. Diese haben bereits früh erkannt, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes in erster Line auf Wissenskapital beruht, das über die Fakultät des SFI in ein zeitgemässes Aus- und Weiterbildungsangebot in den Finanzsektor einfliesst. Mit inzwischen über 50 Professorinnen und Professoren vermochten wir uns innert weniger Jahre weltweit unter den zehn renommiertesten Forschungsinstitutionen im Bereich Banking & Finance zu etablieren.

«Wir sprechen auch Bankfachkräfte und Finanzinstitute in China an»

Vor diesem Hintergrund erachten wir es als unsere erste Aufgabe, dieses Wissenskapital im Rahmen eines institutionalisierten Austausches zwischen Forschenden und Berufspraktikern und im Sinne einer Thought-Leadership-Kultur zu pflegen und zu fördern.

Die Musik in der Finanzbranche spielt zunehmend in Asien, insbesondere in China. Wie weit gehen Sie mit Ihrem Ausbildungsangebot auf diese Marktregion und deren Eigenheiten ein?

Wir sprechen mit unserem Aus- und Weiterbildungsangebot in der Tat auch Bankfachkräfte und Finanzinstitute in Asien an, und da speziell in China, an. Die Nachfrage nach Schweizer Fach- und Erfahrungswissen ist auch im Finanzsektor sehr gross, und wir sehen keinen Widerspruch darin, unser Know-how auf konkurrenzierenden Finanzplätzen anzubieten.

Im Gegenteil: Das daraus resultierende gegenseitige Verständnis für die Eigenheiten der jeweils anderen Kultur schafft auch eine tragfähige Basis für die konstruktive Zusammenarbeit mit wichtigen Wachstumsmärkten.

Ist es denkbar, dass sie mit ausländischen, beispielsweise asiatischen Ausbildungsstätten oder Hochschulen Kooperationen eingehen?

Ja, das ist denkbar, und wir prüfen derzeit entsprechende Möglichkeiten. Es ist allerdings noch zu früh, um an dieser Stelle genauer darauf einzugehen.


Silvia Helbling, Head Continuing Education am Swiss Finance Institute (SFI), studierte an der Universität Zürich (lic. oec. publ.) und promovierte an der University of York (GB) auf den Gebieten der Preisbildung am Finanzmarkt und der Informationsökonomie. Ihre beruflichen Erfahrungen sammelte sie in diversen Banken sowie im Rohwarenhandel, bevor sie sich vor über 20 Jahren der Erwachsenenbildung zuwandte. Mit ihren Erfahrungen im Finanz- und Weiterbildungsbereich unterstützt sie als Mentorin der Universität Zürich junge Talente.

 

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