Das regulatorische Grossprojekt Fidleg und Finig steht vor dem Abschluss. Sinnvoll findet es vor allem die Schweizer Asset-Management-Branche, wie Sfama-Chef Markus Fuchs sagt.

Die regulatorischen Vorgaben Fidleg und Finig haben in erster Linie die Verbesserung des Schutzes von Anlegern und Bankkunden im Sinn. Wie umfassend, dieser Schutz allerdings sein soll, ist auf dem Schweizer Finanzplatz noch immer umstritten.

Nicht aber bei den Asset Managern. Markus Fuchs, Geschäftsführer der Swiss Funds & Asset Management Asscociation (Sfama), sagte in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» zum 25-jährigen Sfama-Jubiläum: «Wir erachten (...) Fidleg und Finig als Chance für den Schweizer Fonds- und Asset-Management-Standort».

Fonds mit Abstand am wichtigsten

Sfama habe sich nie dagegen gesträubt, «weil wir finden, dass der Vertrieb von Finanzprodukten unabhängig von deren rechtlicher Hülle erfolgen sollte.» Es sei zwar klar, dass das bestehende Kollektivanlagengesetz substanziell verändert würde. Doch sei der Fonds noch immer die mit Abstand wichtigste Form, um die Leistungen des Asset Managements an die Endkunden zu bringen, so Fuchs.

Er räumte ein, dass Banken, welche Asset Management anbieten, sich bezüglich Fidleg und Finig in einem Interessenkonflikt befänden. Doch dafür, so Fuchs, «haben wir die Idee der Asset-Management-Initiative entwickelt, welche in die Asset-Management-Plattform überführt worden ist.»

Asset-Management-Plattform eröffnet Geschäftsmöglichkeiten

Banken würden immer wieder für Banken-Interessen kämpfen. Doch die Plattform helfe den Mitgliedern, von den Interessen des eigenen Instituts etwas zu abstrahieren. Fuchs sagte, das Projekt käme gut voran, die Website der Asset-Management-Plattform sei kürzlich live gegangen.

Er sei zufrieden mit den Fortschritten, in Gesprächen mit ausländischen Partnern ergäben sich plötzlich Geschäftsmöglichkeiten für alle Beteiligten. Fuchs ordnet diese Änderungen der Tatsache zu, dass die Asset-Management-Plattform einen funktionalen Ansatz verfolge – wie auch die Sfama. 

Regulierung bezahlt der Kunde

«Es war und ist extrem befriedigend, diesen Verband von einem Produkte- in einen Funktionsverband überzuführen». Dabei sei das Asset Management als Disziplin noch nicht im gewünschten Ausmass im öffentlichen Bewusstsein verankert.

Frustrierend empfindet Fuchs die «mühsamen Diskussionen» beim Thema Anlegerschutz im weiteren Sinn. Ein Dorn im Auge sind Fuchs dabei vor allem weiterführende Massnahmen in Prospekten. Diese seien entgegen ihrem Anspruch alles andere als einfach.

Fonds würden regulatorisch zunehmend als Konsumgüter behandelt, die sich an prinzipiell unmündige Anleger richteten. Dabei könne man sich «mit Fug und Recht fragen, wie viel dies mit der Realität zu tun hat. Die dazugehörende Regulierung bezahlt letztlich der Kunde.»

 

 

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