Responsability muss nach starken Geldabflüssen einen Fonds schliessen. Doch insgesamt sei die Entwicklung des Zürcher Impact-Fondsanbieters sehr erfreulich, sagt der Chef zu finews.ch.

Der Schweizer Nachhaltigkeitspionier Responsability schliesst seinen Fair Agriculture Fund per sofort. Nach starken Geldabflüssen ist eine erfolgreiche Weiterführung unmöglich, wie Responsability am Freitag mitteilte.

finews.ch hatte in den letzten zwölf Monaten verschiedentlich über Probleme und Geldabflüsse bei Responsability berichtet. Nun zeigt sich, dass das Anlagevolumen im für Retail-Investoren offen stehenden Landwirschaftsfonds auf unter 100 Millionen Dollar gesunken ist.

Im Interesse der übrigen Investoren

Grund sei die schwache Performance seit dem Jahr 2016, die durch zu hohe Absicherungskosten und die grosse Zinsdifferenz zwischen der Investitionswährung Franken und der Anlagewährung Dollar beeinträchtigt worden sei. Responsability zieht nun den Stecker, um die übrigen Investoren davor zu bewahren, auf illiquiden Investments sitzen zu bleiben.

Im Gespräch mit finews.ch erklärte CEO Rochus Mommartz (Bild unten), dass das Thema Landwirtschaft für institutionelle Investoren über einen Private-Debt-Fonds und einen Private-Equity-Fonds weiterhin abgedeckt sei. «Retail Investoren haben weiter die Möglichkeit, über ein anderes Vehikel in das Thema nachhaltige Landwirtschaft zu investieren», so Mommartz.

Luxemburger Niederlassung zu

Unter seiner Führung hat Responsability sich auf sechs Geschäftsbereiche fokussiert: Die Sektoren Finanz, Landwirtschaft und Energie werden aus den jeweiligen Anlageklassen Private Debt und Private Equity bedient. Gleichzeitig hat Mommartz die Kosten bei Responsability gesenkt. Der Umbau veranlasste eine Reihe von Managern zum Abgang, und die europäische Vertriebsorganisation wurde stark geschrumpft.

Rochus Mommartz

Nun hat Responsability auch die Luxemburger Niederlassung, die fürs Fondsmanagement zuständig war, geschlossen. «Wir haben uns für die effizientere Lösung entschieden, das in Luxemburg angesiedelte Fondsmanagement an die Credit Suisse auszulagern», sagte Mommartz. Fünf Mitarbeiter mussten gehen.

Bis zu 500 Millionen Dollar Neugeld

Von einer anhaltenden Krise bei Responsability könne aber keine Rede sein, so der CEO weiter. «Wir befinden uns in einer klaren Wachstumsphase und erwarten, das Jahr 2019 mit einem Nettonneugeld-Zufluss von 400 bis 500 Millionen Dollar abzuschliessen.»

Gemäss bisherigen Angaben verwaltet das Unternehmen 3 Milliarden Dollar Kundengelder. Laut Mommartz fliesst das Neugeld in diesem Jahr vor allem von Pensionskassen und öffentlich-rechtlichen Entwicklungsorganisationen. Die gefragtesten Anlagethemen seien Climate Finance und Financial Inclusion, wozu auch Mikrokredite zählen.

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