3. Wachsende Gefahr einer Blase

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(Bild: Andriyko Podilnyk, Unsplash)

Wenn immer mehr Anlegerinnen und Anleger in die gleiche Richtung rennen, entsteht ein Herdentrieb. Davor warnt etwa Carole Millet, Anlagespezialistin bei der Genfer Bank Syz, wie sie unlängst auch auf finews.first feststellte: «Wenn Anleger nur noch in Large-Cap-Unternehmen investieren, die in ihrer Klasse führend sind und die höchsten Ratings aufweisen, verlieren die Bewertungen den Bezug zur Realität.»

So bildet sich zwangsläufig eine Blase, die im schlimmsten Fall platzt; dann, wenn die Realität die aufgeblähten Bewertungen wieder einholt. Das führt zu Verlusten, und der Nachhaltigkeit nützt dies herzlich wenig.

4. Wie nachhaltig ist nachhaltig wirklich?

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(Bild: Shutterstock)

Da es bis anhin keine nationale, geschweige denn eine international anerkannte Definition des Wortes Nachhaltigkeit gibt, macht bis jetzt jeder Marktteilnehmer mehr oder weniger was er will. Im schlimmsten Fall betreibt er dabei sogar «Greenwashing». Das heisst, Firmen versuchen, mittels Geldspenden für ökologische Projekte und PR-Massnahmen sich als besonders umweltbewusst und umweltfreundlich darzustellen

Das versucht die Taxonomie der Europäischen Kommission zu verhindern. Das Regelwerk, das dieses Jahr endlich fertiggestellt wurde, soll ab Anfang 2022 ein klar Vokabular bezüglich Nachhaltigkeit schaffen. Die Schweizerische Bankiervereinigung studiert das Dokument unterdessen und klärt ab, ob es auch für die Schweiz kompatibel ist.

5. Transformation zur Nachhaltigkeit ist nachhaltiger

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(Bild: Shutterstock)

Bei allem Guten, das ESG-Anlagen leisten können, stellt sich die Frage, ob sie letztlich sinnvoll sind. Denn viele Ausschlusskriterien sind für jene Unternehmen vernichtend, die zwar «unsaubere» Geschäfte tätigen, aber mit relativ wenig Geld eine umso grössere Wirkung in Sachen Nachhaltigkeit erzielen könnten.

«Die grössten Auswirkungen auf die Verringerung von Kohlenstoffemissionen können diejenigen Unternehmen haben, die heute am meisten Kohlendioxid produzieren. Ein Verzicht auf Investitionen in diese kohlenstoffintensivsten Bereiche des Wirtschaftsgefüges stellt daher einen Denkfehler dar», sagt Maxime Carmignac, die Tochter von Grossinvestor Edouard Carmignac, die beruflich in seine Fussstapfen getreten ist. 

Mit anderen Worten: Viele grosse Unternehmen, die heute kaum mit den ESG-Kriterien assoziiert werden oder die durch dieses Raster fallen, könnten wesentlich mehr bewirken, damit die international bekannten Nachhaltigkeitsziele über die Zeit erreicht werden.  

 

 

 

 

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