Der Bund und die Kantone können sich auf einen satten Beitrag von der Schweizerischen Nationalbank freuen. Die SNB hat gemäss Schätzungen der UBS im vierten Quartal 2020 kräftig von der Börsenhausse profitiert.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat wohl im vierten Quartal ihren Verdienst noch einmal tüchtig ausbauen können. Die Ökonomen der UBS beziffern den Quartalsgewinn auf etwa 10 Milliarden Franken, wie sie in einer Studie vom Dienstag schreiben. Die SNB veröffentlicht erste Angaben zum Jahresergebnisses 2020 am Freitag, 8. Januar. Die UBS Ökonomen liegen mit ihrer Schätzung erfahrungsgemäss nahe bei der Realität.

Fürs gesamte Jahr würde mit einem Quartalsergebnis von 10 Milliarden Franken ein Gewinn von etwa 25 Milliarden Franken resultieren. In den ersten neun Monaten erzielte die SNB einen Gewinn von 15,1 Milliarden Franken, nicht zuletzt wegen der massiven Aufwertung des Goldpreises. Die Goldbestände der Bank waren zuletzt mehr als 9 Milliarden Franken mehr wert.

Goldpreisschwäche im vierten Quartal

Dieser Effekt dürfte sich im vierten Quartal aber nicht nur abgeschwächt, sondern sogar umgekehrt haben. So gab der Goldpreis bis Ende 2020 etwas von seinen früheren Gewinnen ab. Zudem wertete der Dollar um etwa 5 Prozent ab.

Was der SNB hingegen viel Schwung verliehen hat, war die Rally an den Börsen. Mit einem Aktienbestand von rund 175 Milliarden Franken dürfte der Anstieg an den Märkten der SNB etwa 20 Milliarden Franken an Bewertungsgewinnen verschafft haben. Zudem hatte die SNB wohl rund 3 Milliarden Franken an Einnahmen in Form von Zins- und Dividendenzahlungen sowie Negativzinsen vonseiten der Banken, wie die UBS schreibt.

SNB mit riesiger Ausschüttungsreserve

Falls das Jahresergebnis der SNB tatsächlich so erfreulich ausgefallen ist, wie die UBS erwartet, können Bund und Kantone mit einer erneuten Ausschüttung in der Höhe von 4 Milliarden Franken rechnen. Dies kommt in Pandemiezeiten wie gerufen.

Nach Abzug der üblichen Rückstellungen verbleibt der SNB eine Ausschüttungsreserve von etwa 100 Milliarden Franken, wie die UBS schreibt, woraus der Beitrag an Bund und Kantone geschöpft wird.

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