Das Liberale Institut in Zürich hat erstmals den «Röpke-Preis für Zivilgesellschaft» einem Verfechter einer gesunden Geldpolitik verliehen.

Karl_ReichmuthDie Auszeichnung ging Ende letzter Woche an Karl Reichmuth (Bild), Gründer der gleichnamigen Luzerner Privatbank. Er erhielt den erstmals verliehen Preis in Anerkennung seines Einsatzes für eine gesunde Geldmarktpolitik.

In seiner Rede erläuterte der Preisträger, wie seine Bemühungen für eine wertstabile Währung immer von seiner praktischen Bankiertätigkeit ausgingen.

Dem staatlichen Geldmonopol ausweichen

Bei der Vermögensanlage sei der Intrinsic-Value-Ansatz der sechziger Jahre einer allgemeinen Unsicherheit bezüglich Werten und Preisen gewichen, hervorgerufen durch die willkürliche Entwertung staatlicher Währungen seit der Abschaffung des Goldstandards und des Bretton-Woods-Systems.

Reichmuth beschrieb verschiedene Inflationsschutz-Lösungen, die er im Laufe seines Werdeganges für seine Klienten entwickelte. Damit könnten Investoren dem staatlichen Geldmonopol auf individueller Basis ausweichen und die Werthaltigkeit ihrer Vermögen sicherstellen.

Blick auf Nobelpreisträger

Pierre Bessard, Direktor des Liberalen Instituts erklärte, der Grund der seit 150 Jahren immer wiederkehrenden Finanzkrisen sei in staatlichen Geldmonopolen zu suchen. Die erhofften Wirkungen der staatlichen Zentralplanung des Geldmarktes blieben vielfach aus, stattdessen ergäben sich eine schleichende Geldentwertung und unbeabsichtigte Konjunkturschwankungen, so Bessard weiter.

Als Referentin war auch die deutsche Ökonomin Karen Horn zugegen. Sie führte am Beispiel verschiedener Nobelpreisträger aus, welche Forschungsergebnisse im Einklang oder im Widerspruch zum Liberalismus stehen. Sie argumentierte, dass Märkte mit einer Kombination aus ökonomischen und sozialwissenschaftlichen Methoden untersucht werden sollten.

Gefährliche Äusserungen?

Die moderne quantitative Finanzmarkttheorie hingegen könne auf Grund ihres Formalisierungsgrades Finanzkrisen weder voraussagen noch plausibel erklären. Dazu seien qualitative Ansätze nötig, wie sie mitunter bei der althergebrachten Österreichischen Schule zu finden seien, sagte Horn.

Die darauf folgenden Publikumsfragen bezogen sich auf die Gefährlichkeit von Äusserungen des Nobelpreisträgers Paul Krugman, welche laut Karen Horn aber nicht gegeben sei, weil Krugman ohnehin nicht mehr ernst genommen würde.

Ferner kam der staatliche Zwang zur beruflichen Altersvorsorge in der Schweiz zur Sprache, wozu Karl Reichmuth einige systemische Verbesserungsansätze vorschlug, unter anderem die individuelle Wahlfreiheit der Pensionskasse durch den einzelnen Versicherten.

Weitere Informationen unter diesem Link.

Literaturhinweis: Karen Horn, Roads to Wisdom, Conversations with Ten Nobel Laureates in Economics, 2009.

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.5%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.84%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.16%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.98%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.52%
pixel