Das Broker-Unternehmen Sun Hung Kai & Co. ist mit Millionen bei der Schweizer Krypto-Bank Sygnum eingestiegen. Hinter dem chinesischen Namen verbirgt sich eine Geschichte, die in Hongkong jeder kennt.

Sun wer? Das dachten sich wohl manche, die am (heutigen) Donnerstag lasen, wie das in Hongkong gelistete Unternehmen Sun Hung Kai & Co. im grossen Stil in die Schweizer Krypto-Bank Sygnum investiert hat.

Aber jeder und jedem, der in Hongkong lebt, ist der Name Sun Hung Kai ein Begriff – nicht zuletzt, weil das Logo an nicht wenigen Hochhäusern prangt.

Zwei fast gleiche Namen

Sun Hung Kai & Co. wurde bereits 1969 von drei Hongkonger Milliardären als Börsen-Broker gegründet. Darunter fand sich Kwok Tat Seng, der auch einen der grössten Immobilien-Entwickler Hongkongs, Sun Hung Kai Properties, lancierte. Die Gründung des Brokers war damals in der Region und an der Schwelle zu den 1970er-Jahren eine Pioniertat.

Obwohl die beiden Unternehmen fast denselben Namen, ähnliche Logos und ein gemeinsames Erbe aufweisen, operieren sie heute getrennt und werden unabhängig voneinander geführt.

Eine der reichsten Familien Asiens

Die Broker-Gesellschaft, die heute der Allied Group gehört, ging 1983 in Hongkong an die Börse und hat sich in den vergangenen fünf Jahren zu einem Investment-Manager gewandelt. Laut dem Zwischenbericht zum Jahr 2021 handelt es sich um ein führendes Unternehmen im Bereich der Alternativen Anlagen und verfolgt die Strategie, aufstrebende Fondsfirmen in Asien zu fördern.

Die drei Kwok-Brüder, Raymond, der inzwischen verstorbene Walter sowie Thomas, erbten 1990 von ihrem Vater den noch bedeutenderen Immobilien-Entwickler und wurden damit reich – die Familie Kwok gehört zu den vermögendsten in Hongkong und in ganz Asien. Im Jahr 2019 schätzte die Nachrichtenagentur «Bloomberg» das Nettovermögen des Clans auf 38 Milliarden Dollar.

Entführt, verhaftet

Doch mit dem Reichtum geht auch eine atemberaubende Saga einher, die seit der Jahrtausendwende die Metropole immer wieder bewegt hat.

Walter Kwok wurde 1997 von einem Gangster aus Festland-China entführt und schliesslich gegen ein Lösegeld von fast 80 Millionen Dollar freigelassen; nach der Finanzkrise folgten für ihn weitere bittere Jahre, in denen ihn seine Brüder aus dem Konzern zu werfen trachteten. Im Jahr 2014 wurde das Familienvermögen aufgeteilt, Walter starb bereits 2018 im Alter von 68 Jahren, wie unter anderem die Zeitung «New York Times» berichtete.

Ins Gefängnis gesteckt

Im Jahr 2012 wurden derweil die beiden anderen Kwok-Brüder, Raymond und Thomas, verhaftet. Dies, nachdem sie beschuldigt worden waren, einen Regierungsbeamten bestochen zu haben. Raymond wurde später freigesprochen, aber Thomas wurde verurteilt und ins Gefängnis gesteckt.

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