Einer aktuellen Studie zufolge ist jede zehnte Schweizerin und jeder zehnte Schweizer noch diesen Frühling in digitalen Vermögenswerten investiert gewesen. Die Angst vor Verlusten ist bereits vor dem jüngsten Kurseinbruch umgegangen.

Investitionen in digitale Vermögenswerte sind in der Schweiz kein Nischenthema mehr. Bereits 11 Prozent aller Schweizer und Schweizerinnen sind im Besitz von Krypto-Währungen. Zwar ist der Aktienbesitz (27 Prozent) deutlich verbreiteter. Aber die Studie «Strategy & European Crypto Survey 2022» des Beratungsunternehmens Pricewaterhouse Coopers (PWC) zeigt: Krypto-Währungen und andere digitale Assets haben sich hierzulande als Anlageklasse etabliert.

Appeal bei den Jüngeren

Durchgeführt wurde die Umfrage allerdings zwischen dem 24. März und 5. April – also noch vor dem jüngsten Kursrutsch am Markt für Kryptowährungen. Seither hat sich der Wert der wichtigsten Krypto-Währung Bitcoin rund halbiert. Dabei hat PWC das Anlageverhalten von insgesamt 2'000 privaten Investoren in der Schweiz, Deutschland und Türkei untersucht. In der Schweiz wurden 500 Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von knapp 35 Jahren interviewt.

Am häufigsten investieren Schweizer Anleger und Anlegerinnen in die beiden grössten Kryptowährungen Bitcoin (76 Prozent) und Ethereum (56 Prozent), gefolgt von Cardano und Litecoin (je 27 Prozent) und Dogecoin (25 Prozent). Fast jeder vierte Investor hält Non-Fungible Token (NFT; 23 Prozent). In Stablecoins, die aufgrund des Zusammenbruchs des Terra-Luna-Ökosystems zuletzt vermehrt in die Schlagzeilen geraten sind, haben nur 10 Prozent investiert.

Mehr als nur Spielgeld

Etwa die Hälfte der Krypto-Anleger und -anlegerinnen (51 Prozent) investiert zwischen 1'000 und 10'000 Franken. Bei 1,2 Prozent sind es gar mehr als 100'000 Franken. Bei 43,4 Prozent der Befragten beträgt der Vermögensanteil von Krypto-Währungen und digitalen Werten dabei weniger als 5 Prozent. Mehr als jeder Fünfte alloziert gar über 10 Prozent in diese alternative Anlageklasse.

Etwa die Hälfte der Krypto-Investoren und -Investorinnen haben jeweils auch in Aktien investiert – hinzu kommen börsengehandelte Indexfonds (ETF), Edelmetalle, Immobilien, Rohstoffe, Derivate, Anleihen oder Sachwerte

Überaus aktiv

Die Krypto-Investoren legen vor allem auf lange Sicht an. 55 Prozent verfolgen eine Buy-and-Hold-Strategie. Gleichzeitig werden aktive Strategien (Daytrading, Yield-Farming, technische Analysen oder Staking) von mehr als 50 Prozent der Kryptoanleger verfolgt. Fast jeder Fünfte setzt auf Day Trading (21 Prozent).

Ihre Informationen beziehen die Investierenden von unterschiedlichen Kanälen. Die beliebtesten Informationskanäle sind Youtube (52 Prozent), einschlägige Webseiten wie «Coin Desk» (42 Prozent) und Informationen aus dem Freundes- respektive Familienkreis (32 Prozent). Laut PWC wünschen sich indes zahlreiche Anleger und Anlegerinnen bessere Informations- und Lernangebote.

Sicherheitsbedenken überwiegen

Bei den Risiken stechen vor allem Sicherheitsaspekte hervor. So sehen 27,4 Prozent das grösste Risiko im Diebstahl durch Hacker. 21,2 Prozent geben langfristig niedrige Kurse an, während für 17,4 Prozent der Verlust der Zugangsdaten des privaten Wallets im Vordergrund steht.

Auch um die Regulierung sorgen sich die Investoren- und Investorinnen. 17 Prozent sehen das grösste Risiko in einem generellen Verbot von Krypto-Währungen.

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