Die Schwäche der börsennotierten Tech-Werte schlägt auf die privaten Märkte durch. Das trifft auch einen der reichsten Schweizer Unternehmer.

Europas wertvollster privater Tech-Konzern Checkout.com hat seine interne Bewertung auf etwa 11 Milliarden Dollar gesenkt. Das vom Schweizer Milliardär Guillaume Pousaz gegründete Start-up-Unternehmen reagiert damit auf die allgemeine Baisse der Tech-Aktien und die gedrückte Stimmung der Anleger.

Die in London ansässige Gesellschaft hat ihre Mitarbeiter im vergangenen Monat über die Bewertungsanpassung informiert, wie die «Financial Times» unter Berufung auf informierte Kreise berichtet (Artikel kostenpflichtig). Gleichzeitig mit dieser Senkung habe das Unternehmen auch den Preis reduziert, zu dem die Mitarbeiter ihre Aktienoptionen ausüben können. Von ursprünglich etwa 252 Dollar pro Aktie sei er nun auf etwa 65 Dollar zurückgenommen worden.

Illustrer Investorenkreis

Diesen April wurde Pousaz von der US-Wirtschaftszeitschrift «Forbes» in ihrer Milliardärs-Rangliste noch als der reichster Schweizer geführt. Sein Privatvermögen wurde damals auf rund 23 Milliarden Dollar geschätzt. Das Schweizer Wirtschaftsmagazin «Bilanz» veranschlagte Ende November das Vermögen in ihrer Reichsten-Liste auf noch 16 Milliarden Dollar, wie auch finews.ch berichtete.

Der ehemalige Studienabbrecher gründete Checkout.com im Jahr 2012. Im Januar 2022 erhielt das in der Online-Zahlungsabwicklung aktive Unternehmen von privaten Investoren noch 1 Milliarde Dollar, womit Checkout auf rund 40 Milliarden Dollar bewertet wurde.

Unter den Investoren fanden sich Anleger wie die US-Investmentgruppe Tiger Global, der amerikanische Vermögensverwalter Franklin Templeton und der Staatsfonds GIC aus Singapur. Damals bedeutete die Finanzierungsrunde eine Verdreifachung der Bewertung des Zahlungsdienstleisters in nur einem Jahr.

Vorteilhaft für Mitarbeiter

Die Senkung des internen Preises – der sich von der von den Investoren festgelegten Bewertung unterscheidet – kommt den Mitarbeitern zugute, da sie die Kosten für ihre Unternehmensanteile verringert. Dies gibt den Checkout-Mitarbeitern Spielraum für weitere Gewinne im Falle zukünftiger Transaktionen wie einem Börsengang.

Die Finanzierungskrise hat europäische Fintech-Unternehmen dieses Jahr hart getroffen: So fiel etwa die Bewertung der Buy-now-pay-later-Gruppe Klarna nach einer Finanzierungsrunde im Juli von 46 auf 7 Millarden Dollar.

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