2022 war für die Pensionskassen in der Schweiz insgesamt ein schlechtes Jahr, doch das vierte Quartal brachte eine positive Anlagerendite.

Der von Willis Towers Watson (WTW) berechnete «Pension Index» ist im vierten Quartal 2022 gestiegen. Geholfen hat dabei der weitere Anstieg der Diskontsätze. Das führte dazu, dass die internationalen Unternehmensbilanzen 2022 positiv ausfielen.

Das vierte Quartal war im vergangenen Jahr für die Renditen auf Vermögenswerte das einzige, das positiv abschloss. Die gering Rendite von 1,5 Prozent konnte jedoch die Negativrenditen der ersten drei Quartale nicht ausgleichen, wie es in einer Email vom Donnerstag heisst.

Zweistelliges Minus bei der Anlagerendite

Bereits am Mittwoch hatte bereits die Credit Suisse ihren Pensionskassenindex vorgelegt und hier für das vierte Quartal ein Plus von 1,8 Prozent ausgewiesen. Der Dezember war jedoch mit -2,01 Prozent negativ, ebenso wie das Gesamtjahr mit -10,14 Prozent. Der Index basiert auf den vor Abzug der Verwaltungskosten erzielten Renditen von schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen, deren Vermögenswerte bei der Bank verwahrt werden.

Der WTW-Pension Index stieg im vierten Quartal um 2,9 Prozent. Der Deckungsgrad, also das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen, lag gemäss Swiss Pension Finance Watch am Ende des Jahres bei 128,2 Prozent, verglichen mit 125,3 Prozent per Ende September.

Deutlich tiefere Verpflichtungen

Die Pensionsverpflichtungen nach internationalen Rechnungslegungsstandards liegen zum Jahresende rund 20 Prozent tiefer als zu Beginn des Jahres, was die negative Indexrendite von 15 Prozent gemäss dem Swiss Pension Finance Watch von WTW mehr als ausgleicht, wie es weiter heisst. 

«Das Jahr 2022 brachte eine starke und rasche Umkehrung des seit mehr als 10 Jahren anhaltenden Trends sinkender und dauerhaft niedriger Unternehmensanleihen», sagt Adam Casey, Head of Corporate Retirement Consulting bei WTW in Zürich. «Trotz der im Jahr 2022 sinkenden Vermögenswerte hat dies zu einem positiven Jahr für die internationalen Unternehmensbilanzen geführt.»

Bei einigen werden Sanierungsmassnahmen fällig

Für lokale Pensionskassen präsentiere sich die Situation allerdings anders, da ihre Verbindlichkeiten nicht im Gleichschritt mit den Vermögenswerten sinken würden. Einige von ihnen müssen möglicherweise sogar Sanierungsmassnahmen in Betracht ziehen.

Im Jahr 2023 bleiben die Märkte risikoscheu, erwarten die Experten von WTW. Es werde ein herausforderndes Jahr für Investoren und das geopolitische Umfeld sei nach wie vor sehr komplex. Entscheidend für den Erfolg werde es sein, die Wendepunkte bei der Inflation, den Zinssätzen und beim Wirtschaftswachstum rechtzeitig zu erkennen.

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