Die übergrosse Mehrheit der Mieterinnen und Mieter haben die Mietzinserhöhungen in Folge des im vergangenen Jahr zweimal angehobenen Referenzzinssatzes akzeptiert. Der Anteil der von den Erhöhungen Betroffenen fällt überraschend gering aus.

Mit den ersten beiden Anhebungen des Referenzzinses im Juni und Dezember vergangenen Jahres um jeweils 25 Basispunkte auf aktuell 1,75 Prozent konnten Vermieterinnen und Vermieter erstmals seit Einführung der Regelung bei ihren Mieterinnen und Mietern eine Anpassung nach oben an das Zinsniveau geltend machen. Inklusive der Einberechnung der Teuerung waren damit Steigerungen von bis zu 15 Prozent möglich, je nachdem, auf welchem Niveau der geltende Referenzzins vertraglich vereinbart war, und wie lange bereits das Mietverhältnis bestand.

Über die Frage, wie viele Mietparteien von den Steigerungen betroffen sein werden, gibt es keine verlässliche Zahlen. Laut einer repräsentativen Umfrage von Immoscout24 haben schweizweit 62 Prozent der Befragten angegeben, dass sie weder im Anschluss an die Erhöhung im Juni noch im Dezember 2023 eine Erhöhung ihres Mietzinses erhalten haben.

Hoher Wert überrascht

Der hohe Wert derjenigen, die keine Erhöhung erhalten haben überrascht. So hatte etwa Swiss Life, einer der grössten Immobilienbesitzer des Landes, bei der ersten Runde noch davon gesprochen, dass rund die Hälfte der bestehenden Verträge betroffen sind. Bei der nun ab April geltenden Anhebung dürfte der Anteil rein rechnerisch eigentlich noch höher liegen, da mehr Verträge betroffen sein dürften.

Ins Auge sticht auch ein klarer regionaler Unterschied. In der Deutschschweiz gaben nur 55 Prozent an, dass keine Erhöhung eingefordert wurde, in der Romandie waren dies 78 Prozent.

Individuelle Abwägungen der Vermieterschaft

Laut Immoscout kann es verschiedene Gründe haben, dass eine Erhöhung ausbleibt. Neben den Sätzen, auf denen der Mietzins basiert können das auch individuelle Abwägungen von Seiten der Vermieterschaft oder Verwaltung sein.

Laut den Ergebnissen erhielten 11 Prozent der Befragten hingegen sowohl auf die erste Erhöhung ab Oktober 2023 als auch auf die zweite ab April 2024 eine Mietzinserhöhung. Bei zehn Prozent war dies lediglich im Oktober der Fall, bei weiteren 15 Prozent nur im April.

Nur 5 Prozent schalten Schlichter ein

Die Erhöhung akzeptiert haben 85 Prozent der Befragten. Der Anteil, der Nachverhandlungen angestrebt hat liegt bei 6 Prozent und nur 5 Prozent haben sich an die Schlichtungsbehörden gewandt.

15 Prozent der betroffenen Mieterinnen und Mieter gaben an, dass sie aktiv nach einem neuen Mietobjekt suchen. Aufgrund der Mietpreiserhöhung bereits umgezogen sind drei Prozent.

Bei der Online-Befragung wurden Ende Februar bis Anfang März den Angaben zufolge 1’224 Personen befragt.

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