Wie kommentiert die internationale Presse die jüngsten Interventionen der Nationalbank?

Der starke Schweizer Franken hat die Aufmerksamkeit der internationalen Presse längst geweckt. So bleiben die jüngsten Interventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nicht unkommentiert. In einem Punkt ist sich die Weltpresse dabei einig – die SNB musste auf die Frankenstärke reagieren.

Die «Financial Times Deutschland» bezeichnet die Intervention vom Mittwoch als ein «teures Zaudern» und beruft sich dabei auf die Worte von Ernst Baltensberger, dem ehemaligen Berater der SNB anno 1978, als die Bank ihr Wechselkursziel zur D-Mark etablierte. «Je glaubwürdiger die SNB auftritt, desto kleiner wird der Einsatz sein», wird Baltensberger zitiert.

Wo sind die Alternativen?

Die Reaktionen der SNB werden also als zu zaghaft dargestellt. Dieser Meinung ist auch die «Börsen-Zeitung»: Die dritte Flutung des Geldmarktes mit Schweizerfranken beeindrucke wenig, schreibt das Blatt. Man hätte mit deutlicheren Signalen gerechnet. Zu den deutlicheren Signalen zählen einerseits ein definiertes Wechselkursziel oder gar die Anbindung des Frankens an den Euro. 

Als eine «kaum plausible Alternative» wird die Idee einer Euro-Anbindung vom «Wall Street Journal» abgehakt. Das New Yorker Blatt bezeichnet die SNB-Interventionen als «die richtige Sache». Denn mit den Unsicherheiten in der Euro-Zone bliebe der SNB nicht viele andere Möglichkeiten. Sie könne lediglich mit direkten Interventionen drohen.

Warten auf den Extremfall

Direkte Interventionen am Devisen-Spotmarkt hätten sich laut «Financial Times» einige Analysten gewünscht. Daher wird das Verhalten der SNB als zögerlich beschrieben. Mit der Möglichkeit zu direkten Interventionen würde sie noch einige Asse im Ärmel behalten.

Doch obwohl die SNB mit der Möglichkeit zu direkten Interventionen sich noch einige Türen offen hält, sind sich sämtliche Blätter einig, dass solche Massnahmen einerseits erst im absoluten Extremfall angewendet werden sollten und teilweise gar sehr schwer zu implementieren sind, wie beispielsweise eine Anbindung an den Euro. Es wird sich zeigen, ob die Zögerungstaktik der SNB aufgeht.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.4%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.87%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.14%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.98%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.6%
pixel