Hier die Chronologie von Salvator Mundi gemäss «Artnet»:

1500: Gilt als Jahr, in welchem da Vinci «Salvator Mundi» gemalt haben soll – und zwar für Louis XII, den König von Frankreich, nachdem dieser Mailand und Genua erobert hatte.

1625: Das Gemälde reist mit Königin Henrietty nach England, wo sie King Charles I heiratet.

1651: Charles I stirbt im Jahr 1649. Das Gemälde wird dafür verwendet, einen Teil seiner Schulden zu begleichen.

1763: Die Spuren des Gemäldes verlieren sich, nachdem es über Jahrzehnte zur Sammlung der königlichen Familie gehört hatte. Es taucht erst 150 Jahre später wieder auf.

Spätes 19. Jahrhundert: «Salvator Mundi» wird in der Sammlung von Sir Frederick Cook erwähnt, einem amerikanischen Textilunternehmer und Politiker.

1958: «Salvator Mundi» taucht in einer Auktion von Sotheby's in London auf. Als Maler wird Boltraffio genannt, der für da Vinci gearbeitet hatte. Es wird für 45 Pfund von einem Käufer namens «Kuntz» ersteigert.

2005: Das Gemälde ist in einem Auktionskatalog der New Orleans Auction Gallery aufgeführt. Die New Yorker Kunsthändler Alexander Parish und Robert Simon beschliessen, bis zu 10'000 Dollar zu bieten. Für 1'000 Dollar erhalten sie bereits den Zuschlag.

2013: «Salvator Mundi» macht eine Reise durch die Hände verschiedener Restaurateure. Unter ihnen ist Dianne Modestini. Sie erkennt an Details den Pinselstrich da Vincis. Parish und Simon lassen das Werk authentisieren und verkaufen es an den Schweizer Yves Bouvier für geschätzte 75 bis 80 Millionen Dollar. Bouvier «flippt» das Bild: Er verkauft es gleich weiter an Dmitry Rybolovlev für 127,5 Millionen Dollar.

November 2017: Rybolovlev gibt das Gemälde bei Christie's in die Auktion. Es wird für 450,3 Millionen Dollar verkauft. Zunächst hiess es, an Mohammed bin Zayed (MBZ), den Herrscher von Abu Dhabi. Dann stellte sich heraus, dass MBZ von MBS beauftragt worden war, das Gemälde zu ersteigern.

Salvator Mundi 2

Dort hängt es auch nicht

Und wo befindet sich «Salvator Mundi», das Jesus-Gemälde mit den Massen 65 auf 45 Zentimeter nun tatsächlich? Das wissen wohl nur eine Handvoll Menschen. Das Kunstwerk hätte einst zum Ein-Jahres-Jubiläum des Louvre Abu Dhabi Ende vergangenen Jahres der Öffentlichkeit gezeigt werden sollen.

Doch dort hängt es nicht – über die Gründe gibt es viele Spekulationen. Louvre Abu Dhabi hätte das Bild dann zum Louvre in Paris schicken sollen für die geplante da-Vinci-Ausstellung. Doch auch dort ist das Bild nie angekommen.

Der Besitzer habe es nicht hergeben wollen, hiess es. MBS wolle keine unnötigen Schlagzeilen um «sein» Bild, da es den christlichen Propheten zeige. Andere Stimmen sehen den Grund darin, dass inzwischen wieder angezweifelt werde, dass es sich bei «Salvator Mundi» um einen originalen da Vinci handle. Der Louvre wolle darum darauf verzichten.