Das Zürcher Investmenthaus Vontobel engagiert sich für zeitgenössische fotobasierte Kunst und präsentiert Arbeiten aus der eigenen Sammlung an allen nationalen und internationalen Firmenstandorten. Derzeit sorgen einige wichtige Werke in New York für Aufmerksamkeit.
Unter der Leitung von Georgina Casparis, Kuratorin Art Vontobel, hat das Finanzinstitut Mitte Februar 20 Werke der Sammlung aus Zürich nach New York gebracht und dort in acht Räumen und Gängen installiert.
Werk vom Maya Rochat am Standort von Vontobel in Genf (Foto: Conradin Frei)
Dabei handelt es sich um Werke von Schweizer Künstlerinnen und Künstlern wie Shirana Shahbazi, Sebastian Stadler und Richard Mosse, Pieter Hugo sowie Julius von Bismarck und weiteren Künstlern, die in New York leben oder einen persönlichen Bezug zur Stadt haben und es Vontobel ermöglichen, eine kulturelle Brücke zwischen den verschiedenen Standorten zu schlagen.
Kunst als Katalysator
Laut Casparis geht das Engagement für Kunst bei Vontobel weit über die blosse Präsentation hinaus. Kunst dient als Katalysator für Diskussionen und Lernmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens.
Mit einem Fokus auf junge zeitgenössische, fotobasierte Kunst, beinhaltet die Sammlung derzeit etwa 370 Werke, darunter die Arbeiten von aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern wie Maya Rochat, Julien Charrier, Noemie Goudal, Emmanuel van der Auwera, Sara Cwynar, Pixy Liao, Nicolas Polli und Maria Mavropoulou, in Kombination mit etablierten Grössen, wie Barbara Probst, Carlos Garaicoa, Wolfgang Tillmans, Paul Graham, Alec Soth oder Daniele Buetti, um nur einige zu nennen.
Die Kunstwerke befinden sich an den verschiedenen Standorten von Vontobel im Eingangsbereich, in der Kundenzone, den Gängen oder auch in den Speiseräumen.
Kunst schafft Dialog
Videoarbeit von Alain Butler, Ausstellung «Beyond Photography», Vontobel Zürich (Foto: Anja Wurm)
Am Hauptsitz in Zürich gibt es seit rund einem Jahr einen öffentlichen Ausstellungsraum, in dem die Werke der Sammlung auch für externe Personen zugänglich sind. Hier finden unter anderem auch Künstlergespräche oder Podiumsdiskussionen zu aktuellen Kunstthemen (NFT als Kunstform, Digital Art, AI-Art) statt.
«Unsere Kundinnen und Kunden schätzen es sehr, durch unsere Ausstellungen zu gehen. Auch, dass wir neue fotografische Formate zeigen. Zum Beispiel haben wir jetzt ein Non-Fungible-Token (NFT) und AI-generierte Werke in der Sammlung. Diese führen immer wieder zu spannenden Konversationen», erklärt Casparis im Gespräch mit finews.art.
Kunstvermittlung für Mitarbeitende
Mit Formaten wie «Art Crawl» oder «Lunch & Learn», bei denen sich Mitarbeitende entspannt Kunstwissen aneignen können, sowie speziellen Führungen für Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitende fördert Vontobel den Dialog über Kunst.
Kunst am Standort Vontobel New York, Werk von Julius von Bismarck (Foto: Georgina Casparis)
Einige dieser Formate werden nun auch in New York bereitgestellt, um den Austausch und das Verständnis für Kunst zu vertiefen und sie als Gesprächsthema unter Mitarbeitenden sowie Kunden zu etablieren.
Vontobel Kunstpreis
Der «A New Gaze» Kunstpreis ist ein weiterer Bestandteil von Vontobels Bestreben, zeitgenössische fotobasierte Fotografie zu unterstützen und zu fördern. Indem der Preis junge Talente auszeichnet und ihnen eine Plattform bietet, trägt das Unternehmen zur Entwicklung neuer Perspektiven und zur Bereicherung des Verständnisses von Kunst bei.
Erstmals zwei Künstler
Für «A New Gaze 4», die vierte Ausgabe des Förderpreises, wurden zum ersten Mal zwei Künstler mit dem Preis ausgezeichnet: Emidio Battipaglia (geboren 1984 in Italien, lebt und arbeitet in Lausanne) und Augustin Lignier (geboren 1995 in Frankreich, lebt und arbeitet in Paris).
Sie haben sich mit ihrem Konzept unter 70 Künstlerinnen und Künstler durchgesetzt und die Jury mit ihrer experimentellen Herangehensweise an die Fotografie und die Umsetzung des Themas «Community» überzeugt. Der Preis ist mit 20'000 Franken dotiert. Geplant ist, dass das Projekt der beiden Künstler dieses Jahr in Form einer öffentlichen Ausstellung bei Vontobel Zürich gezeigt wird, wie von Casparis weiter zu erfahren war.
