Überraschend haben die Aktionäre von Julius Bär an der Generalversammlung den Vergütungsbericht des Verwaltungsrats abgelehnt. Das Management will reagieren.

Es ist ein Aufstand, der über die Schweiz hinaus Beachtung finden wird: An der Generalversammlung von Julius Bär stimmten die Aktionäre mehrheitlich gegen den Vergütungsbericht. Die Stimmung, die sich in der Schweiz bei der Minder-Initiative durchgesetzt hatte, schlug also für einmal auch an einer Generalversammlung durch.

Die Anlagestiftungen Ethos und Actares sowie der Berater ZCapital hatten den Aktionären das Nein nahegelegt.

Das Nein kam zustande, obwohl die Totalvergütung des Verwaltungsrates bei Julius Bär im letzten Jahr deutlich tiefer lag als ein Jahr zuvor: Sie umfasste 2012 noch 2,9 Millionen Franken nach 4,6 Millionen im Vorjahr. Der im Mai gewählte neue Präsident Daniel Sauter verbuchte eine Entschädigung von einer Million Franken.

Daneben bekam Raymond J. Bär, der ausgeschiedene Präsident, für seine Arbeit als Vorsitzender des Special Committee zur Koordinierung der Bemühungen von Julius Bär im Steuerstreit mit den USA letztes Jahr nochmals 167'000 Franken (respektive auf Jahresbasis 250'000 Franken).

Bei der Vergütung der Geschäftsleitung gab es letztes Jahr allerdings ein Plus: Alle Geschäftsleitungs-Mitglieder zusammen erhielten 15,2 Millionen Franken – nach 13,0 Millionen im Jahr 2011. Auf der anderen Seite erzielte die Bank zwar einen höheren Gewinn, aber dies war stark Basiseffekten zu verdanken: Im Vorjahr hatte eine Sonderzahlung im Steuerstreit mit Deutschland zu Buche geschlagen.

Die Sache mit der «Integrationsprämie»

Dass das Management dennoch mehr erhielt, verdankte es einer «Integrationsprämie»; das war ein Sonderbonus für die Arbeiten im Gefolge der Übernahme von Teilen des Wealth Management von Merrill Lynch.

Diese «Integrationsprämie» erreichte insgesamt 1,9 Millionen Franken; 800'000 Franken entfielen dabei auf CEO Boris Collardi.

Damit konnte der Konzernchef seine Gesamtvergütung letztes Jahr von 5,92 im Jahr 2011 auf 6,67 Millionen Franken im Jahr 2012 steigern.

Die Julius-Bär-Aktie war derweil im letzten Jahr um 12 Prozent zurückgegangen; derweil liegt sie noch knapp 3 Prozent unter dem Niveau von Anfang 2012.

Im Compensation Comittee des Verwaltungsrates sitzen Gareth Penny (als Vorsitzender), Heinrich Baumann und Leonhard H. Fischer; unterstützt wurden sie übrigens durch Towers Watson, jene US-Beratungsfirma, die auch bei der Ausgestaltung der Novartis-Managementsalär-Strukturen eine wichtige Rolle gespielt hat. 

Das Votum der Generalversammlung ist konsultativ, also nicht bindend. Der Verwaltungsrat kündigte aber an, Massnahmen zu ergreifen, damit die Aktionäre den Vergütungsbericht an der nächsten Generalversammlung gutheissen.

Durchgewunken haben die Aktionäre die steuerfreie Ausschüttung einer Dividende von 0,60 Franken pro Namensaktie. 

Wie beantragt wurden ausserdem Daniel Sauter, Claire Giraut, Gilbert Achermann, Andreas Amschwand, Leonhard H. Fischer und Gareth Penny im Verwaltungsrat bestätigt.

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