Im offiziellen Sprachgebrauch der Credit Suisse ist nun der richtige Zeitpunkt für eine Neustrukturierung. Die Bank führt zwei grosse Abteilungen zusammen. Neuer Verantwortlicher wird Romeo Lacher. 

Die Mitarbeiter der Credit Suisse sind nicht zu beneiden – zumindest jene im Private Banking nicht. Denn dort kommt es zu einer weiteren Reorganisation, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Gemäss einem internen Memo werden die Bereiche Private Banking EEMEA (Eastern Europe Middle East & Africa) sowie Private Banking Western Europe zusammengeführt.

Dies erfolgt vor dem Hintergrund, dass der bisherige EEMEA-Leiter Alois Bättig das Unternehmen verlässt, wie finews.ch bereits berichtete. Die Zusammenführung erfolgt per Anfang Oktober 2014. Die technische Umsetzung des neuen Unternehmensbereichs wird voraussichtlich am 1. Januar 2015 beginnen.

Unterschiedliche Geschäftsdynamik

Romeo Lacher (Bild), bisher Leiter Private Banking Western Europe, übernimmt dabei die Leitung des neuen Unternehmensbereichs Private Banking Europe, Middle East and Africa (EMEA). Er ist weiterhin dem Head Private Banking & Wealth Management (Hans-Ulrich Meister) unterstellt und auf regionaler Ebene dem CEO Region EMEA (Gaël de Boissard).

Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, um die beiden Unternehmensbereiche unter einer Führung zusammenzulegen, teilte die Credit Suisse am Donnerstag weiter mit. Die derzeitige Organisation sei 2011 ausgearbeitet worden, um der unterschiedlichen Geschäftsdynamik und den spezifischen Herausforderungen in den reifen und den aufstrebenden Märkten Rechnung zu tragen.

Bis Ende 2015 Steuerthema erledigt

Heute sehe die Situation jedoch ganz anders aus, so die CS weiter. Die Geschäftstätigkeit von Private Banking Western Europe habe sich von Grund auf gewandelt.

Es seien bereits bedeutende Fortschritte bei der Bereinigung der Steuerangelegenheiten im Zusammenhang mit dem früheren grenzüberschreitenden Geschäft erzielt worden und bis Ende 2015 rechnet die Bank mit einer abschliessenden Beilegung dieser Angelegenheiten.

Vereinfachte Organisation

Wichtige strategische Entscheidungen – wie der vor kurzem abgeschlossene Verkauf des in Deutschland geführten Geschäfts – würden mit grossem Erfolg umgesetzt. Und nachdem nun auch das lokale Affluent-Geschäft in Italien veräussert werden solle, konzentriere sich der Bereich Western Europe künftig noch stärker auf das angestrebte Zielkundensegment.

Dank der neuen Organisationsstruktur könnten die beiden Unternehmensbereiche gegenseitig von ihrem Know-how profitieren, heisst es bei der CS weiter. Die vereinfachte Organisation werde zur Beschleunigung des Wachstums und zum Erreichen der Ziele beitragen.

Was finden die Kunden?

Dies sei auch für die Mitarbeitenden und die Kunden von grossem Vorteil, findet die Bank. So profitiere beispielsweise der Bereich Western Europe von der Erfahrung bei der Betreuung von UHNWI-Kunden, während der Bereich EEMEA wiederum von der Erfahrung und Erfolgsbilanz von Western Europe im Umgang mit operationellen und regulatorischen Herausforderungen Nutzen ziehe.

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