Das Ziel ist ambitiös, und das Tempo der Umsetzung ist forsch. Die UBS entwickelt eine globale Buchungsplattform in ihrem Wealth Management. Stefan Arn, IT-Chef in dem Bereich, erklärt im Gespräch mit finews.ch, weshalb die Zeit drängt, und was er sonst noch vorhat.

Stefan Arn (Bild), Informatikchef für das Wealth Management der UBS, trägt die Verantwortung für 1'400 Mitarbeiter. Darüber hinaus ist er Treiber eines Mammutprojekts, einer weltweiten Buchungs-Plattform für die Vermögensverwaltung, die 2018 bereitstehen soll.

«Viele halten diese Zeitvorgabe für sehr ambitiös. Doch ich bin überzeugt, das Projekt innerhalb dieser Zeitspanne zu stemmen», sagt Arn im Gespräch mit finews.ch. Arn ist auch ein leidenschaftlicher Motorsportfan, der in seiner ganzem Berufskarriere bei grossen Projekten die Ziellinie stets in der vorgegebenen Zeit passierte.

Viel Erfahrung auf dem Buckel

So hat er kürzlich auch das Projekt für die Etablierung der neuen Schweizer Tochtergesellschaft abgeschlossen, wie finews.ch berichtete. Die Implementierung der UBS Switzerland AG war laut Arn eines der anspruchsvollsten Projekte in der Firmengeschichte der grössten Schweizer Bank. Zeitweise wikrten mehr als 2'000 Personen an diesem Projekt mit.

Der Software-Ingenieur hat 30 Jahre Erfahrung auf dem Buckel. Im Jahr 1988 gründete er die Firma Adnovum, ein auf die Herstellung von Sicherheitssoftware spezialisiertes Unternehmen, das er zu einem international führenden Softwarehaus machte. Ende 2006 verkaufte er die Firma und arbeitet seither bei der UBS.

Strenger Zeitplan

Den ersten Meilenstein in der Umsetzung von «One WM Platform», wie das aktuelle Projekt UBS-intern heisst, erreichte Arn im vergangenen Herbst. Damals wurde die in Deutschland lancierte Vermögensverwaltungs-Plattform europaweit aufgeschaltet. Bald werden Hongkong und Singapur sowie weitere Länder folgen.

Der strenge Zeitplan des Projekts unterliegt verschiedenen Faktoren: Einerseits sind das hohe Kosten und andererseits die Komplexität, zumal die UBS weltweit mehr als ein Dutzend Buchungsplattformen und Kernbankensysteme besitzt, die laufend an die regulatorischen Änderungen angepasst werden müssen.

Kosten senken

Wie die UBS bereits früher mitteilte, will die Bank beträchtliche Mittel in die IT-Infrastruktur sowie in die Vereinfachung des Applikations-Portfolios investieren. Das wiederum soll zur Senkung der IT-Ausgaben beitragen.

Doch Arn strebt noch mehr an: So will er die «One WM Platform» auch anderen Banken anbieten. Denn je mehr Dritte diese technologische Entwicklung nutzen, desto grösser sind logischerweise die Skaleneffekte für die UBS.

Eine oder mehrere Lösungen

«Unser Ziel ist, alles was mit dem Wealth Management zu tun hat, auf unsere Plattform einzuarbeiten. Bei diesem Unterfangen brauchen wir jedoch eine Art Einheitsstecker, mit dem die Drittbanksysteme mit der UBS-Plattform kompatibel werden», so Arn.

Auch dafür wird er eine Lösung finden – vielleicht auch gleich mehrere.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.59%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.52%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.77%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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