Zusammen mit einem Schweizer Fintech-Startup bietet die Postfinance nun ebenfalls Online-Hypotheken an. Dabei muss die Post-Tochter sich eines Kniffs behelfen, um ein altes Handicap zu überwinden.

Einmal mehr spannt Postfinance mit einer Fintech-Firma zusammen: Sie lanciert mit der Zürcher Jungfirma Hypoguide eine Lösung für Online-Hypotheken. Mit dieser können Kunden von Postfinance Hypotheken komplett online beantragen und abschliessen, wie Hypoguide am Dienstag mitteilte.

Das lässt aufmerken: Die Post-Tochter Postfinance verfügt zwar über eine Banklizenz, darf aber bis auf weiteres nicht selber Kredite vergeben. Ist ihr nun der Einstieg ins Hypo-Geschäft quasi über die Fintech-Hintertür gelungen?

Valiant nimmt die Hypotheken aufs Buch

Laut Hypoquide-Geschäftsführer Mathias Joss ist dies nicht der Fall. Auch wenn die Hypotheken den Postfinance-Brand tragen, muss die Berner Regionalbank Valiant die Kredite aufs Buch nehmen, erklärte er auf Anfrage von finews.ch. Mit dieser arbeitet die Postbank schon Jahren bei der Hypotheken-Vergabe zusammen. Hypoguide ihrerseits hat bereits Online-Hypotheken etwa in Kooperation mit der Credit Suisse, Swiss Life, der «Hypi» Lenzburg und der Alternativen Bank Schweiz entwickelt.

Der neueste Vorstoss der Postbank dürfte in der Branche trotzdem zu reden geben. Wie auch finews.ch berichtete, ging Postfinance letzten Juli einer Partnerschaft mit dem deutschen Schwarmfinanzierer Lendico ein – mit dem Ziel, Firmenkredite zu vergeben.

Wird es der Konkurrenz zu bunt?

Damit tummelt sich Postfinance nun ziemlich nonchalant in einem Feld, aus dem sie eigentlich die anderen Schweizer Banken dringend heraushalten wollten. Gut möglich, dass die Fintech-Kniffe der Postbanker noch eine harsche Antwort aus der Branche provozieren.

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