Der Befund: CS und UBS führten US-Anleger mit Auction Rate Securities in die Irre. Für den Vertrieb der Wertpapiere müssen beide Banken weitere Bussen-Tranchen bezahlen – die eine in Florida, die andere in Texas.

Die Koinzidenz ist Zufall, aber gestern wurden gleich zwei weitere Schritte bekannt, mit denen Schweizer Banken die Vergangenheit bereinigen wollen: Credit Suisse bezahlt eine Busse von 1,8 Millionen Dollar an die Regulierungsbehörde von Florida; UBS bezahlt eine Busse von 6,6 Millionen Dollar an den Texas State Securities Board.

Beide Banken hatten sich schon zuvor bereit erklärt, Anleger zu entschädigen, denen sie zum Kauf von ARS geraten hatten – bei der Credit Suisse geschah dies zum Beispiel im Umfang von 550 Millionen Dollar. Die Busse in Florida ist ebenfalls Teil einer Vereinbarung, bei der sich die CS bereits 2008 zur Zahlung diverser Summen an diverse Bundesstaaten bereit erklärt hatte.

Die Auction Rate Securities waren von den Banken noch bis 2008 als liquide Anlagen empfohlen worden – wenig später, im Februar 2008, brach der Markt völlig zusammen, und nicht nur Profis und Behörden, sondern auch Kleinanleger und soziale Institutionen blieben auf den Papieren sitzen.

Bedenken verschwiegen

In Florida befand nun das Office of Financial Regulation, dass Credit Suisse sich der anstehenden Probleme mit ARS bewusst gewesen sei, diese Bedenken aber ihren Kunden gegenüber verschwiegen habe – und die ARS weiterhin als liquide Papiere empfohlen habe.

In Texas wiederum sieht der Entscheid des State Securities Board vor, dass die UBS 200 Millionen Dollar an geschädigte Kunden auszahlt, die bei einer ersten Einigung im August 2008 nicht berücksichtigt worden waren. Denn bereits damals hatte die UBS mit der SEC, der North American Securities Administrators Association und den Staaten New York und Massachusetts eine Einigung erzielt, welche die Bank zum Rückkauf von ARS im Nennwert von 8,3 Milliarden Dollar verpflichtete.

«Routinemässig in die Irre geführt»

Wie in Florida bei der CS, so befand die texanische Aufsichtsbehörde nun, dass die ARS von der UBS fälschlicherweise als allzu liquide geschildert worden waren.

«Die UBS war eine von vielen grossen Finanzfirmen, welche ihre Kunden routinemässig über die Risiken des ARS-Marktes in die Irre führten», erklärte Denise Voigt Crawford, die oberste Finanzregulatorin von Texas, gestern zum Urteil.

Angefügt werden muss, dass diverse andere Banken zu ähnlichen Bussen und Rückkäufen gezwungen worden waren – beispielsweise die Deutsche Bank, Wachovia, Citigroup oder Wells Fargo.

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