Anthony Lawler, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter GAM, beurteilt auf finews.ch die Absolute-Return-Strategien im Monat Juli 2013.

Anthony Lawler ist Portfolio Manager und Mitglied des Investmentkomitees im Multi-Manager-Team von GAM.

Der Juli war ein guter Monat für Aktien: Sowohl der MSCI-World-Index als auch der S&P-500-Index legten auf Dollar-Basis um mehr als 5 Prozent zu. In den USA und Europa verbuchten Unternehmensanleihen im Investment-Grade- und High-Yield-Segment deutliche Zuwächse.

Besonders starke Mittelzuflüsse verzeichnete der High-Yield-Markt in den USA. Der Dollar machte eine Kehrtwende – für Juli wies der DXY-Index für die US-Währung ein Minus von 2 Prozent gegenüber dem Index-Währungskorb aus.

Erfolgreicher mit Aktien

Die Hedge Funds lieferten im Juli eine insgesamt positive Performance, wobei die Unterschiede zwischen den einzelnen Strategien recht gross waren. Aktienbasierte Strategien entwickelten sich gut, während Fonds, die nicht in Aktien investieren, weniger überzeugende Ergebnisse erzielten.

Die HFRX-Indizes für die Equity-Hedge- und die Event-Driven-Strategien wiesen Zuwächse von 2,6 Prozent beziehungsweise 1,7 Prozent aus. Dagegen verzeichnete der HFRX-Index für Global Macro/CTA ein Minus von 0,5 Prozent, und der Relative Value-Index beendete den Monat insgesamt unverändert.

Solide Ergebnisse

Anthony Lawler, Portfoliomanager bei GAM: «Die Equity-Hedge-Fonds, ob mit Long-Bias oder marktneutral, lieferten überwiegend solide Ergebnisse. Die Tendenz zur Differenzierung hielt am Aktienmarkt an, und die Rahmenbedingungen für die Anlageklasse waren günstig.»

Und: «Für das gute Abschneiden der Event-Driven-Fonds war nicht nur die Aufwärtsbewegung der Aktienkurse verantwortlich. Ein weiterer Grund bestand darin, dass die Belebung der Unternehmensaktivitäten andauerte. So stieg die Zahl der Aktienrückkäufe, Asset-Verkäufe und Akquisitionen. Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte beurteilen wir für die Equity-Hedge- und die Event-Driven-Strategien nach wie vor positiv», so Lawler weiter.

Unruhige und schwierige Zeit

«Dagegen war der Juli für Global-Macro-Fonds und CTAs eine unruhige, schwierige Zeit», stellt der GAM-Experte weiter fest. «Viele dieser Fonds haben momentan ein hohes Währungsrisiko in ihren Büchern, mit grossen Long-Positionen im Dollar gegenüber mehreren anderen Währungen», stellt Lawler fest.

Am besten lasse sich ihre Performance vielleicht am Verlauf des US-Dollar-Index – des DXY – ablesen, so Lawler weiter. Der DXY startete bei 83,1 in den Juli und kletterte im Monatsverlauf auf 84,6, doch nach Ben Bernankes Bemerkungen zu einem möglichen Ende der extrem lockeren Geldpolitik geriet der Dollar unter erheblichen Druck.

Plötzliche Schwäche der US-Währung

Am Monatsende stand der Index bei 81,5. Viele Trading-Fonds und Handelssysteme, die im Dollar long engagiert waren, taten sich schwer mit der plötzlichen Schwäche der US-Währung, die vor keinem Markt Halt machte – unabhängig davon, ob es sich bei der jeweiligen Short-Währung um den Yen, den Euro oder Währungen von Schwellenländern handelte.

Weiter sagt Anthony Lawler, die Fondsmanager würden im normalerweise ruhigeren August investiert bleiben und seien von ihren Positionen überzeugt. «Für die Equity-Hedge- und Event-Driven-Strategien bieten sich gute Möglichkeiten, und die Fonds sind mit weiterhin hohem Risiko in den August gestartet. Die Relative-Value-Fonds finden interessante Gelegenheiten angesichts der immer noch starken Performance-Streuung innerhalb von und zwischen Anlageklassen.»

Ausblick: Risikoniveau leicht reduziert

Bei den Global-Macro-Strategien würden die Fondsmanager auch nach den Umkehrbewegungen vom Juli optimistisch bleiben. Sie hielten an ihren Einschätzungen fest und erwarteten beispielsweise einen steigenden Dollar, einen festeren Nikkei und fallende Schwellenmärkte. Ihr Risikoniveau hätten sie allerdings leicht reduziert, stellt Lawler fest.


Zum Thema: GAM Insight – Absolute-Return-Strategien: Performance Update