Einst florierende Technologie-Aktien halten seit Anfang des Jahres nicht mehr ihr Versprechen. Worauf sollten Anleger in der anhaltenden Schwächephase setzen?

Von Malte Kirchner, Head of German-speaking Europe, DNB Asset Management

Google, Facebook & Co. hatten einen schlechten Start in diesem Jahr. Allerdings ist das Umfeld für den IT-Sektor bereits seit Oktober 2021 eher schwach, und der US-Technologie-Index Nasdaq notierte kürzlich auf dem bisher tiefsten Werte in diesem Jahr. Der Fonds, der bis zum Stichtag (16. Mai 2022) am wenigsten unter der aktuellen Schwäche des Sektors leiden musste, ist der DNB Fund Technology.

Zwei Bereiche, die unser Tech-Team aktuell meidet, sind die Halbleiterindustrie und den Hardwaremarkt. Nach der Corona-Pandemie, in der die Konsumenten in neue Smartphones, Telefone, PCs, Fernseher investierten, wird nach Einschätzung unserer Portfoliomanager jetzt wieder mehr Geld in Reisen, Restaurantbesuche und Unterhaltung fliessen.

Dadurch wird weniger Geld für Elektronik übrigbleiben. Investiert wurde dagegen in den Softwarebereich sowie in den eher wertorientierten Teil des Markts (etwa Microsoft, SAP oder Oracle). Auch den Spielesektor sehen wir aktuell als interessant an. Die Wachstumsrate in der zweiten Jahreshälfte könnte noch steigen.

Apple vs. Microsoft – wie geht es weiter?

Bei Microsoft ist das DNB-Portfoliomanagement-Team optimistisch, was die weitere Entwicklung angeht, da das Unternehmen in fast allen wichtigen IT-Trends sehr gut positioniert ist. Die Fachleute gehen von einem Wachstum von 16 bis 20 Prozent aus. Das Unternehmen verfügt über ein sehr gutes Modell für wiederkehrende Einnahmen.

Im Gegensatz dazu sind wir bei Apple sehr skeptisch. Der Grund ist, dass der Elektronikmarkt respektive der Verbrauchermarkt in der nächsten Zeit recht schwierig sein wird, da in der Pandemie-Zeit zu viel in diesen Markt investiert wurde. Wenn man sich Apple genauer ansieht, hat kostet die Aktie fast gleichviel die Titel von Microsoft. Allerdings wächst das Unternehmen nur nur etwa 5 Prozent pro Jahr beim Umsatz, während Microsoft drei bis vier Mal so schnell wächst. Trotzdem werden beide Aktien mit demselben Multiplikator gehandelt.

Ausserdem lassen sich bei Apple Risiken feststellen, wenn es um Regulierung der Plattform-Gebühren und auch um die Sättigung des Smartphone-Marktes geht. Das sind Gründe, warum der Fonds aktuell eine grosse Beteiligung an Microsoft hält, aber keine bei Apple. Bei Google und Facebook ist das Team im Grunde genommen neutral eingestellt. Die Aktien sind sehr attraktiv bewertet, aber es ist unklar, wie sich der Werbemarkt in den nächsten 12 Monaten entwickeln wird.

Starkes Wachstum im Cloud Computing

Potenzial respektive starkes Wachstum ist beim Cloud Computing auszumachen. Der Markt ist bereits sehr gross, trotzdem könnte es ein früher Zyklus sein. Allein Microsoft ist in diesem Bereich im vergangenen Quartal um fast 50 Prozent gewachsen und erwartet für das nächste Quartal ähnliche Zahlen.

Auch Amazon und Google sind hier gut aufgestellt, so dass dieser Markt über einen längeren Zeitraum in hohem Tempo wachsen sollte. Zumal Amazon bisher immer mit einer guten Rentabilität punkten konnte.


  • Erfahren Sie mehr über Fonds bei DNB Asset Management hier.