Was geschieht, wenn die Märkte um 40 Prozent einbrechen? Die Uni Lausanne hat untersucht, welche Banken bedroht wären.

Es gibt ja zahlreiche Risiko-Barometer, und jeder Banker arbeitet am liebsten mit jenem Kriterium, welches sein Haus als besonders stabil und solide finanziert dastehen lässt. Auf einen kaum beachteten Indikator verweist nun «Euromoney» – es sind die Systemrisiko-Masstäbe der Universität Lausanne.

Sie besagen zum Beispiel, dass Frankreich derzeit in einer heiklen Position ist: Das Land müsste im Falle einer globalen Finanzkrise rund 275 Milliarden Euro einschiessen, damit seine Banken noch ihren regulatorischen Anforderungen genügen könnten.

Die Daten stammen vom Center of Risk Management der Universität Lausanne; die Forscher dort errechneten die Folgen eines 40prozentigen Einbruchs der weltweiten Aktienmärkte innert eines halben Jahres für insgesamt 120 Finanzinstitute in ganz Europa.

Die höchsten Risiken liegen demnach derzeit bei Crédit Agricole, gefolgt von der Deutschen Bank, Barclays, BNP Paribas, RBS und der Société Générale.

Die beiden Schweizer Grossbanken scheinen nach diesem Massstab vergleichsweise wenig exponiert – der Credit Suisse würden in der beschriebenen Krisensituation im schlimmsten Fall 19 Milliarden Euro fehlen, der UBS knapp 18 Milliarden. Was sie auf Rang 16 respektive 18 der europäischen Banken bringt.

Entsprechend zählt die Schweiz auch zu den Ländern, deren Systemrisiko-Koeffizient eher tief ist. Die Gesamtsumme liegt mit 64 Milliarden etwa bei einem Fünftel jener von Frankreich; kommt hinzu, dass der formal grösste Nachschussbedarf – wegen der hohen internationalen Asset-Bestände – momentan bei der Nationalbank liegt, welche entsprechende Löcher aber bekanntlich selber stopfen könnte.

Obendrein zeigen die Deleveraging-Bemühungen auf dem Finanzplatz Schweiz offenbar Wirkung: Im letzten Monat sank das Systemrisiko um 13 Prozent. Nur Spanien erzielte einen ebenso hohen Wert, Grossbritannien konnte die «Exposure» um 11 Prozent senken. 

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