In der Debatte um die Fixlohn-Erhöhungen meldet sich Oswald Grübel zu Wort: Die Gehaltssteigerungen der letzten Zeit seien «ausserordentlich» gewesen, aber auch nötig.

Heute entscheidet der Ständerat über die Motion von Anita Fetz, die den UBS-Löhnen ein Korsett anlegen will: Boni sollen verboten werden, und insgesamt will die SP-Politikerin die Gehälter der UBS ans Niveau von staatsnahen Betrieben anpassen – Post, SBB, SRG, Swisscom.

Im Vorfeld viel zu reden gab dabei die Erhöhung der Fixlöhne von UBS-Kaderleuten – zumal im Investmentbanking, zumal in den USA und Grossbritannien: Dass die UBS den Wegfall der Boni teilweise durch Fixlöhne und Garantiesummen ersetzte, führte in der Schweizer Öffentlichkeit mehrheitlich zu negativen Reaktionen. «Damit sticht die UBS in ein Wespennest», kommentierte dies gestern abend die SF-Sendung «10vor10»; Parlamentarier aller politischen Lager äusserten sich kritisch zur Fixlohn-Verschiebung bei der UBS.

Jetzt aber meldet sich Oswald Grübel zu Wort: In einem internen Memo verteidigte er die Lohnerhöhungen. «Wir müssen unsere Angestellten im Einklang mit dem Markt  bezahlen», schreibt der UBS-Konzernchef an seine Mitarbeiter. «Daran halten wir fest, auch wenn uns dies in der emotionalen Debatte über die Gehälter mitunter Kritik einträgt.»

Wissen erhalten, Geschäft schützen

Die Lohnerhöhungen der letzten Wochen nennt Grübel «ausserordentlich». Sie seien aber nötig gewesen, um die ertragreichen Geschäftsfelder abzusichern und ihren Erfolg zu festigen. Nach den deutlichen Einschnitten bei den variablen Löhnen sei die UBS in gewissen Bereichen deutlich hinter den Markt zurückgefallen, so Grübel. Und langfristig sei dies nicht haltbar.

Also appelliert der UBS-Konzernchef im Memo an die Voraussicht: «Es geht vor allem darum, voraus zu schauen, zu analysieren wie sich die Kundenbedürfnisse und unser Bankgeschäft inskünftig verändern werden und uns darauf auszurichten. Denn wir wollen in Zukunft wieder eine Bank sein,  die für ihre Kunden attraktiv ist und Chancen erfolgreich nutzt.»

Die Lohnsteigerungen werden von der UBS gegen aussen bestätigt, aber nicht en detail ausgewiesen und kommentiert. «Es hat bei der UBS Investment Bank ausserordentliche Lohnerhöhungen gegeben, um gute Mitarbeiter bei der Bank zu halten», erklärt eine Sprecherin auf Anfrage. Wie viele UBS-Angestellte davon profitieren, gibt die Bank nicht bekannt. Aber sie meldet grundsätzlich: «Löhne werden auch in anderen Branchen angepasst, wenn es darum geht, Wissen zu erhalten und das Kunden-Geschäft in schwierigen Zeiten zu schützen


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