Weckruf von Blackrock-Schweiz-Chef

Vor einem Jahr übernahm Dirk Klee die Leitung von Blackrock Schweiz – und kehrte damit zu seinem früheren Arbeitgeber zurück. «Es war wie eine Heimkehr», sagt er im Podcast von finews.ch.

Nach Stationen bei UBS, Barclays und Bitcoin Suisse habe ihn die Breite des Geschäfts von Blackrock gereizt: ein globaler Asset Manager, der zugleich als Technologieunternehmen agiert und Innovationsthemen wie Blockchain und Krypto ernst nimmt. «Ich hätte mir kaum vorstellen können, zu einem traditionellen Finanzhaus zurückzukehren, das sich diesen Themen verschliesst», sagt er. 

ETP für Blackrock mehr als ein Produkt 

Blackrock hat mit dem Bitcoin ETP im März dieses Jahres einen Paukenschlag gesetzt: Das Produkt sammelte innert kurzer Zeit über 500 Millionen Franken an Kundengeldern ein – nicht nur von Privatanlegern, sondern zunehmend auch von Pensionskassen und Family Offices. Für Klee ein Signal, dass der institutionelle Wandel im Kryptobereich in vollem Gang ist: «Die Marktstruktur verändert sich. Bitcoin ist heute weniger spekulativ, weil professionelle Investoren halten statt traden.» 

 

Das ETP ist für Blackrock mehr als ein Produkt, es symbolisiert den institutionellen Eintritt in eine neue Anlageklasse. «Wir sind kein First Mover, aber wenn wir etwas bringen, dann auf höchstem Qualitätsniveau», sagt Klee.

Weitere Produkte könnten folgen, etwa im Bereich Ethereum oder Tokenisierung. Doch Vorsicht bleibe zentral: «Wir wissen, dass die Branche auf uns schaut. Wenn BlackRock etwas lanciert, gilt das als Gütesiegel.»

Kritik an Selbstzufriedenheit

Neben dem Kryptobereich sieht Klee auch in Private Markets und Technologie Wachstumspotenzial, etwa in der eigenen Plattform Aladdin oder bei der Anwendung von künstlicher Intelligenz. «Innovation ist für uns kein Schlagwort, sondern Teil der Strategie. Und sie passt perfekt zur Schweiz», sagt Klee. 

Klee kommt im Podcast von finews.ch auch auf die Entwicklung auf dem Finanzplatz Schweiz zu sprechen. Er warnt vor Selbstzufriedenheit: Die Schweiz müsse ihren Pioniergeist im Bereich Blockchain und Fintech verteidigen. «Andere Länder wie die USA oder die Vereinigten Arabischen Emirate haben in den vergangenen Jahren stark aufgeholt. Wir dürfen uns nicht auf unseren Erfolgen ausruhen», betont er. Nach dem Untergang der Credit Suisse sei das Land zwar in einer besonderen Lage, «aber genau jetzt braucht es Mut und Offenheit».

Mehr dazu im neuen Podcast von finews.ch.

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