Die UBS hat im Steuerstreit mit Frankreich eine Niederlage eingefangen. Ein Gericht lehnte ein Begehren der Bank ab, einen ehemaligen Mitarbeiter an seinen Aussagen gegen die UBS zu hindern. 

Der Steuerstreit mit Frankreich ist eine der letzten grösseren Altlasten, welche die UBS noch abarbeiten muss. Bei einer Verurteilung droht ihr eine Strafe von bis zu 6 Milliarden Franken.

Nun sind die Franzosen einen Schritt näher an den Geldtopf gerückt. So hat ein französisches Gericht eine Klage der UBS zurückgewiesen, dass sie Opfer im Zusammenhang mit Patrick de Fayets Schuldeingeständnis sei, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» mit Verweis auf Insider berichtete.

UBS will weiter kämpfen

Die französische Justiz hat gegen de Fayet, den früheren Generaldirektor der UBS Frankreich, bereits 2012 ein Ermittlungsverfahren wegen mutmasslicher Beihilfe zu Steuerhinterziehung und Geldwäscherei eingeleitet.

Mittlerweile hat de Fayet aber die Seiten gewechselt und ein umfangreiches Geständnis abgelegt, in der Hoffnung auf weitgehende Strafmilderung. Seine Aussagen können nun gegen die UBS verwendet werden.

Doch das letzte Spiel ist noch nicht gespielt. So wolle die UBS den Fall an das höchste Gericht in Frankreich weiterziehen, heisst es weiter.

Bereits 1,1 Milliarden Euro hinterlegt

Die Namen der mutmasslichen Steuersünder hatten die französischen Steuerfahnder von ihren deutschen Kollegen erhalten. Sie waren ihnen vor Jahren bei einer Razzia in der UBS-Filiale in Frankfurt in die Hände gefallen.

In dieser Angelegenheit musst die UBS in Frankreich Anfang Jahr definitiv eine Kaution von 1,1 Milliarden Euro hinterlegen, nachdem sie mit einem Rekurs gegen die Milliarden-Kaution abgeblitzt war.

Ausbau trotz laufendem Rechtsverfahren

Der Rechtsprozess hindert die UBS indes nicht daran, ihre Aktivitäten in Frankreich – dem nach Deutschland zweitgrössten Private-Banking-Markt in der Eurozone – auszuweiten.

In den vergangenen fünf Jahren hat die französische Privatbank die verwalteten Vermögen auf 15 Milliarden Dollar verdoppelt. In diesem Kontext lancierte die Schweizer Grossbank kürzlich UBS la Maison de Gestion. Dabei handelt es sich um ein Joint-Venture mit einem französischen Milliardärsclub, wo Superreiche ihre Gelder analog zur Anlagestrategie von anderen Superreichen investieren können, wie auch finews.ch berichtete.

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