Wie der Präsident der UBS die Nachfolge von Chef Sergio Ermotti einfädeln will – und was Axel Weber von einer Fusion mit der Deutschen Bank hält.

Unmittelbar nach dem UBS-Investorentag vom vergangenen November hatte Bankchef Sergio Ermotti für rund 13 Millionen Franken eigene Aktien gekauft. Doch dem Kurs half das wenig. Übers ganze Jahr 2018 büsste die grösste Schweizer Bank an der Börse einen Drittel an Wert ein.

Das hat Spekulationen geschürt, dass Ermottis Zeit beim Institut schon vor 2022 ablaufen könnte. Die Agentur «Bloomberg» wollte etwa erfahren haben, dass sich der Verwaltungsrat nun auch extern nach Nachfolgekandidaten für den 59-jährigen Tessiner umsehe.

Doch der Präsident des obersten UBS-Gremiums, Axel Weber, lässt sich nicht hetzen. Gegenüber der Schweizer Zeitung «Tagesanzeiger» (Artikel bezahlpflichtig) stellte er zur CEO-Nachfolge fest: «Es wird kein Hauruckverfahren geben.» Denn ein überraschender Chefwechsel, glaubt der deutsche Ex-Bundesbanker, sei immer das schlechteste Szenario für das Unternehmen.

Übergabe im bestmöglichen Zustand

Bei der UBS sei die Nachfolgeplanung vielmehr Teil der regelmässigen Aktivitäten des Verwaltungsrats. Man befände sich damit nicht unter Druck, so der Präsident – und wiederholte das bekannte Mantra: Sergio Ermotti und er hätten das Ziel, die Bank im «bestmöglichen Zustand» an die dereinstigen Nachfolger zu übergeben.

Damit deutet einiges daraufhin, dass Bank, Branche und Aktionäre das Gespann «Webermotti» nicht vorschnell abschreiben können. Der 61-jährige Weber betonte gegenüber dem Blatt erneut, dass er selber bis 2022 bleiben möchte. «Immer vorausgesetzt, die Aktionäre unterstützen mich weiterhin.»

«Viel zu früh»

Allerdings lässt just der Kursverlauf der UBS-Aktien vermuten, dass die Geduld der Aktionäre mit der Führung der Grossbank mittlerweile klare Grenzen hat. Die für 2021 eingeschlagene Strategie, die im Wesentlichen auf den Pfeilern Sparen, Investieren sowie Ausschüttungen und solider Kapitalrendite beruht, vermochte an der Börse bisher noch wenig zu begeistern.

Und der Eindruck verhärtet sich, dass «Webermotti» jenem Kurs unbedingt treu bleiben möchten – auf Kosten der Kursfantasie. Zu einer möglichen Fusion etwa mit der angeschlagenen Deutschen Bank sagte Weber, ein Zusammenschluss mit einem anderen Institut käme für die UBS zum heutigen Zeitpunkt viel zu früh.

Apple Watch und Schweizer Uhr

«Wir wollen primär organisch wachsen, und bevor wir rennen wollen, müssen wir sicher laufen können».

Das ergibt Sinn – trotzdem tickt die Uhr für das bewährte Gespann an der Spitze der Grossbank scheinbar schneller. Und von Uhren hält Weber offensichtlich viel, trägt er doch deren zwei: eine Apple Watch und eine klassische Schweizer Uhr.

Für Weber hat das auch Symbolik. «Die Schweizer Uhr steht für die Verbundenheit zur Schweiz. Die Smartwatch soll mich daran erinnern, dass sich die Technologie rasant weiterentwickelt.»

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