Die Schweizer Privatbank hat die Coronakrise nach anfänglichen Befürchtungen gut abgewettert. Doch das Wachstum ist nicht gratis zu haben.

Im Corona-Crash vom letzten März hatte EFG noch vor einem schlechteren Geschäftsgang gewarnt. Besonders im zweiten Semester machte sich die Privatbank mit Zürcher Hauptsitz aber auf die Aufholjagd, insbesondere in Sachen Profitabilität, wie das Institut am Mittwoch mitteilte.

Dividende gehalten

So kletterte der Reingewinn zum Vorjahr um 22,4 Prozent auf 115,3 Millionen Franken. Auf dieser Basis will EFG eine Dividende von unveränderten 30 Rappen ausschütten.

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Profitabilität auch von Sondereffekten sowie von Sparmassnahmen profitierte. Das wichtige Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) verbesserte sich auf 78,2 Prozent, während aus einem Versicherungs-Portefeuille ein Gewinn von 14,9 Millionen Franken resultierte.

Weniger Kundenberater

Demgegenüber ging die Ertragskraft inbesondere wegen den sinkenden Zinseinnahmen (minus 10 Prozent) zurück. Der operative Ertrag nahm vor diesem Hintergrund von 1,14 Milliarden Franken im Vorjahr auf 1,11 Milliarden Franken ab. Hingegen kletterten der Kommissionsertrag um 10,6 Prozent und macht damit nun 59 Prozent des Gesamtertrags der Gruppe aus.

Das Wachstum erwies sich als moderat. Die verwalteten Vermögen stiegen von 153,8 Milliarden auf 158,8 Milliarden Franken, trotz Neugeld von 8,4 Milliarden Franken. Wie EFG festhielt, trugen sämtliche Geschäftsregionen zum Wachstum bei. Im Verlauf des Jahres stellte die Bank 76 neuen Kundenberater ein – eine wichtiger Indikator im Broker-Modell des Hauses. Allerdings sank deren Gesamtzahl von 815 auf 772. Das durchschnittlich von einem Banker betreute Vermögen erhöhte sich auf 254 Millionen Franken.

Starker Jahresauftakt

49 Prozent der Vermögen werden inzwischen in diskretionären Mandaten verwaltet, das ist deutlich mehr als bei grossen Schweizer Konkurrenten. Das Wachstum war allerdings nicht gratis zu haben, investierte das Institut doch in die neuen Standorte in Australien, Milano, Lissabon, Porto und Dubai, die nun aber bereits zum Neugeld beigetragen haben.

Wie der Mitteilung weiter zu entnehmen war, ist das Jahr 2021 vielversprechend angelaufen, die Privatbank hofft auf einiges Neugeld. Das Institut will nun sowohl das Wachstumstempo beibehalten wie auch seine Profitabilität weiter verbessern.

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