Der millionenschwere Wagniskapital-Fonds der UBS engagiert sich bei einem US-Fintech. Dieses passt zu den Digital-Plänen der Grossbank für den wichtigen amerikanischen Markt.

Die UBS kleckert nicht mehr, wie finews.ch kürzlich bemerkte. Das gilt auch für den im Herbst 2020 gegründeten hauseigenen Wagniskapital-Fonds UBS Next, der mit einer Schatztruhe von 200 Millionen Dollar auf Suche nach Fintech-Startups gehen darf. Wie die Grossbank am Montag bekanntgab, ist das Vehikel nun erneut fündig geworden: Der Fonds hat für eine ungenannte Summe eine Minderheitsbeteiligung an kalifornischen Startup Trust & Will übernommen.

Dabei handelt es sich volldigitalisierte Plattform für Nachlassplanung. Der Meldung zufolge lassen sich via die Plattform Trusts, Testamente und Vormundschaften in den USA online erstellen. Nach Angaben des Fintechs haben bereits 300’000 Personen die Dienste genutzt und über die Plattform einen Nachlassplan aufgesetzt.

Auf Linie mit der Strategie

Jenes Feld wird laut UBS-Konzernleitungs-Mitglied und Chief Digital & Information Officer Mike Dargan im grössten Vermögensverwaltungs-Markt der Welt immer wichtiger. «Mit dieser Investition erschliessen wir Dienstleistungen, die über das klassische Bankgeschäft hinausgehen und bei denen wir Partnerschaften eingehen können, um unserem Unternehmen einen echten Mehrwert zu bieten.»

Die Beteiligung passt auch gut zum neuen Kurs, den UBS-Chef Ralph Hamers fürs Geschäft in Übersee gesetzt hat. Vergangenen Herbst hatte er angekündigt, ein «skalierbares Anlageberatungsmodell» für vermögende Kunden zu lancieren. Zielgruppe ist eine Klientel mit einem Vermögen zwischen 250'000 Dollar und 2 Millionen Dollar, wie es damals hiess. Mit dem am Montag angekündigten Engagement werden nun Voraussetzungen geschaffen, das Angebot dereinst um Online-Vermögensplanung zu ergänzen.

Spezifischer Zuschnitt

UBS Next ist für die Grossbank viel mehr als ein Beteiligungsfonds, sondern markierte bei der Lancierung im vorletzten Jahr einen Strategiewechsel: Zusätzlich zu den Innovationen innerhalb der Bank wird in «Schnellboote» ausserhalb des Instituts investiert, von deren Entwicklung das Institut künftig selber zu profitieren hofft. Der Fokus des Fonds liegt folgerichtig auf Fintechs sowie Startups aus dem weiteren Tech-Ökosystem.

Die bisherigen Investments des Vehikels reflektieren diesen spezifischen Zuschnitt: Im Oktober 2020 investierte der Fonds bei der bekannten Venture-Firma Anthemis, vergangenen April erfolgte eine Minderheitsbeteiligung am der US-Blockchain-Spezialistin Consensys und vergangenen Juli schliesslich ein Investment beim Singapurer Wealth-Tech Endowus.

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