Die Regulierung der Offenlegung von Klima- und Umweltrisiken wird in den kommenden Jahren strenger. Doch Banken in Euroland haben noch massiven Aufholbedarf, rügt die Europäische Zentralbank.

Welche Fortschritte haben europäische Banken bei der Offenlegung von Klima- und Umweltrisiken gemäss dem Leitfaden vom November 2020 gemacht? Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute über ihre neue Auswertung informiert. Obschon es Verbesserungen gibt, erfüllt keine Bank die Erwartungen der EZB vollständig.

Teilweise Fortschritte

Die aktualisierte Auswertung der EZB bezieht sich auf 109 direkt beaufsichtigte Banken. Sie konzentrierte sich hauptsächlich auf die Offenlegung auf höchster Konsolidierungsebene. Die Aufsichtsbehörden analysierten unter anderem die jüngsten öffentlichen Informationen der Banken, die bis zum 1. November 2021 verfügbar waren.

Im Vergleich zu 2020 legen nun mehr Banken aussagekräftige Informationen zu Klima- und Umweltrisiken offen. Mehr als 70 Prozent der Banken erläutern beispielsweise, wie ihr Management diese Risiken überwacht (gegenüber knapp über 50 Prozent im Jahr 2020).

Insgesamt unzureichend

Das Gesamtniveau der Transparenz ist jedoch immer noch unzureichend. Rund 75 Prozent der Banken legen nicht offen, ob Klima- und Umweltrisiken einen wesentlichen Einfluss auf ihr Risikoprofil haben. Und fast 60 Prozent der Banken beschreiben nicht, wie Übergangsrisiken oder physische Risiken ihre Strategie beeinflussen könnten.

Viele Banken untermauern ihre Angaben zu Klima- und Umweltrisiken auch nicht ausreichend. So stellen beispielsweise fast 30 Prozent der Banken, die sich verpflichtet haben, ihre Engagements an das Pariser Klima-Abkommen anzupassen, keine Informationen zur Verfügung, um dies zu belegen.

Grosse Fortschritte erwartet

«In Anbetracht der schlechten Ergebnisse unserer Bestandsaufnahme und um zu beurteilen, inwieweit die Banken auf individuelle Rückmeldungen eingehen, wird die Offenlegung der Klima- und Umweltrisiken auch weiterhin ein wichtiges Thema bei der Aufsicht durch die EZB sein», mahnte Frank Elderson, Mitglied des EZB-Direktoriums, in einer Keynote-Rede. Bis zum nächsten Report Ende 2022 erwartet die EZB grosse Fortschritte.

Auch Finma kontrolliert Klimarisiken

Auch die Eidgenössische Finanzaufsicht (Finma) bezieht klimabezogene Finanzrisiken neu in ihre Kontrolltätigkeit ein. Sie orientiert sich dabei an den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), einem internationalen Referenzrahmen. Die Finma hat Konzepte zur Aufsicht über das Klimarisiko-Management von Banken und Versicherern entwickelt; diese werden seit Beginn des Jahres 2022 stufenweise eingesetzt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.53%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel