Ein Kundenberater der Bank Thalwil hat mehrere Jahre lang Gelder von drei Kundinnen veruntreut, wie Recherchen von finews.ch zeigen.

Ein langjähriger Mitarbeiter der regional tätigen Bank Thalwil hat unter Umgehung interner Kontrollen und durch Urkundenfälschungen drei Kundinnen über mehrere Jahre hinweg betrogen, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte auf Anfrage diese «schmerzliche Angelegenheit».

Die Deliktsumme beläuft sich auf fast eine Million Franken. Weiteren Informationen zufolge fielen die Unregelmässigkeiten der Compliance-Abteilung der Bank Thalwil bei einer Routinekontrolle der Transaktionen mit einem erhöhten Risiko im vergangenen Mai auf. Die weiteren Abklärungen erhärteten den ersten Verdacht der Zweckentfremdung von Kundengeldern.

Täter nach Hausdurchsuchung verhaftet

Die eingeschaltete Staatsanwaltschaft eröffnete eine Untersuchung und führte im Juni 2022 auch eine Hausdurchsung durch, in deren Verlauf der Täter verhaftet wurde. Er war geständig und erstattete eine Selbstanzeige. Gleichzeitig wurde er von der Bank Thalwil fristlos entlassen.

Den betroffenen Kundinnen wurde das entwendete Geld umgehend zurückerstattet, so dass sie keinen finnanziellen Schaden erlitten. Aufgrund einer Versicherungsabdeckung für Betrugsfälle ist auch der Bank Thalwil kein monetärer Schaden entstanden.

Schwachpunkt Mensch

Ungeachtet dessen informierte die Bank Thalwil die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) und beauftragte eine externe Revisionsfirma mit der Untersuchung des Betrugfalls. Diese Abklärungen ergaben, dass keine systematischen Lücken bei der Sicherheit respektive bei den Kontrollmechanismen der Bank bestanden. Ursache war der «Schwachpunkt Mensch», wie ein Sprecher der Bank Thalwil gegenüber finews.ch erklärte. 

Trotzdem hat das Finanzinstitut seine Kontrollen nochmals verschärft und zusätzliche Prüfungsmechanismen in den Prozessen integriert, um das Risiko solcher Vorfälle künftig so tief wie möglich zu halten. 

Mit Füssen getreten

«Der Verwaltungsrat, die Geschäftsleitung sowie auch die Mitarbeitenden sind sehr betroffen und enttäuscht, dass ein vermeintlicher Kollege das Vertrauen dermassen verletzte und die Werte der Bank Thalwil wie Verlässlichkeit, Tatkraft, Gemeinschaft und Leidenschaft mit Füssen getreten hat», sagte der CEO der Bank Thalwil, Sandro Meichtry.

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