Der vormalige Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, António Horta-Osório, wird Berater für den europäischen Markt bei einem einflussreichen US-Private-Equity-Unternehmen.

Der frühere Chairman der Credit Suisse (CS), António Horta-Osório, hat eine neue Aufgabe. Er schliesst sich Cerberus Capital Management als leitender Berater in Europa an, wie das US-Finanzblatt «Wall Street Journal» am Dienstag berichtete (Artikel bezahlpflichtig).

Gemäss «WSJ» wird Horta-Osório die US-Private-Equity-Firma bei Geschäften im europäischen Finanzsektor unterstützen, indem er auf seine jahrzehntelangen Beziehungen im Bankwesen zurückgreifen soll. Die Ernennung sei zustande gekommen, weil der portugiesische Manager einige der Top-Führungskräfte von Cerberus von anderen Aufträgen her kannte.

Mit gemischtem Erfolg

Cerberus ist über seine Fonds ein aktiver Investor in der europäischen Finanzbranche. Das Unternehmen hat sich an der Deutschen Bank, der HSH Nordbank und anderen Kreditgebern beteiligt – mit gemischtem Erfolg – und kauft Portfolios notleidender Kredite und anderer Vermögenswerte.

Horta-Osório war Anfang des Jahres nach weniger als einem Jahr vom Posten des Verwaltungsratspräsidenten der CS zurückgetreten. Anlass waren Verstösse gegen die Corona-Regeln durch verschiedene Reisen und die Nichteinhaltung der Quarantänevorschriften, was die angeschlagene Situation der Schweizer Grossbank noch zusätzlich erschütterte.

Auch bei Italienern beliebt

Der dürftige Leistungsausweis bei der CS scheint die Nachfrage nach seinen Kompetenzen kaum geschmälert zu haben. Bereits Mitte Juli 2022 wurde bekannt, dass dem Portugiesen ein Berater-Mandat von der italienischen Grossbank Mediobanca angetragen wurde. Ziel der Berufung sei es, die internationale Positionierung der Bank zu stärken, hiess es damals, wie auch finews.ch berichtete.

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