In einer Umfrage können unabhängige Vermögensverwalter die Qualität der Schnittstellen ihrer Depotbanken bewerten. Die Studie startet jetzt.

Mit der Unterstellung unter die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) haben zahlreiche unabhängige Vermögensverwalter in der Schweiz zwar eine entscheidende Hürde genommen. Doch die regulatorischen Anforderungen haben sich mit dem Schritt nochmals erhöht, während die Finanz-KMU weiterhin mit sinkenden Ertragsmargen und steigenden Kosten konfrontiert sind.

Um an der Kundenfront keine Abstriche zu machen, müssen die unabhängigen Vermögensverwalter deshalb bei der Effizienz anpacken. Und dies nicht nur bei sich selber, sondern auch in der Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern: Etwa, indem sie die Zahl der Depotbanken, mit denen sie zusammenarbeiten, reduzieren und dabei jene mit hoher Servicequalität und technologischer Ausrichtung priorisieren.

Reibungsloser Austausch von Daten

Im Zeitalter der Digitalisierung rücken dabei insbesondere die Schnittstellen zu den Depotbanken in Fokus. Diese sind für die Vermögensverwalter Basis für die operative Effizienz, für die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells und das digitale Kundenerlebnis. Damit diese Vorgaben erfüllt sind, braucht es jedoch eine hohe Qualität und einen reibungslosen Austausch von Daten. Entsprechend ist es von Bedeutung, jene Schnittstellen systematisch zu evaluieren.

Dies will nun eine neue Studie leisten, welche die Technologieberatungs- und Operations-as-a-Service-Firma EAM.Technology in Zusammenarbeit mit dem Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) aufgegleist hat.

Ergebnisse im Herbst

Seit dem (heutigen) Mittwoch ist die Umfrage nun aufgeschaltet. Sie richtet sich an unabhängige Vermögensverwalter in der Schweiz und ermittelt bei diesen die erlebte Qualität der Schnittstellen und die Strategie von Depotbanken, sowie das Potenzial zur Digitalisierung und Automatisierung der eigenen Prozesse.

Der Online-Fragebogen ist hier abrufbar. Die Studienautoren hoffen auf einen möglichst breiten Rücklauf aus der Branche, um zu repräsentativen Schlüssen zu gelangen.

In separaten Untersuchungen können Depotbanken in Rahmen eines Selbstbilds die Qualität der eigenen Schnittstellen bewerten. Ausserdem werden Softwareanbieter aus dem Bereich Portfolio- und Dokumenten-Management zu jenen Schnittstellen befragt. Die drei Quellen werden im Anschluss ausgewertet und in einer Synthese zusammengezogen. Die Studie soll den Autoren zufolge im Herbst vorliegen.

Schwachstellen identifizieren

«Eine solche Untersuchung leistet einen wichtigen Beitrag für das gesamte Ökosystem der unabhängigen Vermögensverwalter», wirbt Dimitri Petruschenko, Mitgründer von EAM.Technology. Die Ergebnisse würden einerseits Wahl und Vergleich von Depotbeziehungen erleichtern.

Anderseits verschafften sie Depotbanken die Möglichkeit, ihre Schwachstellen zu identifizieren und ihre Ressourcen entsprechend zu planen. «Schliesslich bietet die Untersuchung Technologieunternehmen die Gelegenheit, die aktuellen Marktbedürfnisse besser zu verstehen und geeignete Lösungen zu entwickeln», so Petruschenko.