In den USA hat die Finra eine Tochter der Credit Suisse gebüsst. Auch der UBS hat die Aufsichtsbehörde dieses Jahr schon eine Strafzahlung auferlegt.

Die US-Aufsichtsbehörde Financial Industry Regulatory Authority (Finra) hat die Credit Suisse zu einer Strafzahlung verbrummt. So wird die CS wegen der Meldung von verspäteten Abschlüssen und ungenauen TRACE-Meldungen mit einem Verweis und einer Geldstrafe von 900‘000 Dollar belegt. Das TRACE-System soll die Transparenz auf dem US-Markt für ausserbörslich gehandelte Wertpapiere fördern.

Den Finra-Unterlagen zufolge wurde die Strafe gegen die Credit Suisse Securities (USA) verhängt. Zuvor hatte das Unternehmen der Behörde einen Letter of Acceptance, Waiver and Consent (AWC) vorgelegt, worin es eine Reihe von Verstössen gegen die Regeln der Behörde einräumte. Die Finra ist ein Nichtregierungsunternehmen, das Dienstleistungen für die amerikanische Wertpapierbranche erbringt.

Hundertausende von ungenauen Meldungen

Von November 2015 bis mindestens März 2023, so heisst es in den Unterlagen, meldete die CS der Trade Reporting and Compliance Engine (TRACE) rund 9'000 verspätete Abschlüsse, vor allem bei verbrieften Produkten, sowie Hunderttausende von ungenauen TRACE-Meldungen. Von Juli 2016 bis Juni 2021 versäumte es die CS ausserdem, der Aufsichtsbehörde rund 190 Neuemissionen von TRACE-meldepflichtigen Wertpapieren rechtzeitig zu melden.

Das von der CS eingerichtete Überwachungssystem zur Überprüfung der Richtigkeit und Rechtzeitigkeit der TRACE-Meldungen wurde als unangemessen erachtet.

CS kein Einzelfall

Auch gegen die UBS hat die Finra dieses Jahr schon eine Geldstrafe verhängt. Im Februar musste die in New York ansässige UBS Securities 475‘000 Dollar zahlen, weil sie zwischen September 2015 und Januar 2019 «ungenaue» monatliche Statistiken über die Ausführung ihrer gedeckten Aufträge veröffentlicht hatte.

Noch härter traf es im April Goldman Sachs, die zu einer Strafzahlung von 3 Millionen Dollar verdonnert wurde. Die Grossbank hatte zwischen Oktober 2015 und April 2018 rund 60 Millionen Leerverkaufsaufträge falsch als Long-Aufträge gekennzeichnet.

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