Die Norwegische Zentralbank hat ihren Anteil an der UBS erhöht. Im skandinavischen Land sitzt ein einflussreicher Fan der Übernahme der Credit Suisse.

Die Norges Bank hat ihren Anteil an der UBS auf 5 Prozent ausgebaut. Dies ist den Angaben der Grossbank zu ihren grössten Aktionären zu entnehmen sowie der entsprechenden Meldung seitens der Schweizer Börsenbetreiberin SIX.

Die Erhöhung des Anteils der Norwegischen Zentralbank von zuvor 4,5 Prozent erfolgte bereits Anfang September. Hierzulande berichtete das Online-Portal «Cash» zuerst über die veränderte Position.

Die Zentralbank kommentierte den Zukauf nicht; es ist aber kein Geheimnis, dass die UBS spätestens seit der Übernahme der Credit Suisse (CS) einen einflussreichen Fan in Norwegen hat. Die Rede ist vom ehemaligen Hedgefonds-Manager Nicolai Tangen, welcher der Norges Bank Investment Management (NBIM) vorsteht, welche gemeinsam mit der Norges Bank die immensen Vermögens des norwegischen Staatsfonds verwaltet.

«Positiver und fairer Deal»

Der Fonds, der die Erdölgewinne Norwegens für künftige Generationen an den Kapitalmärkten anlegt, ist mit 1,4 Prozent der grösste Einzeleigentümer an den Aktienmärkten der Welt.

«Es handelt sich um einen positiven und fairen Deal, der in normalen Zeiten wohl kaum durchgewunken worden wäre», kommentierte Tangen die CS-Zwangsübernahme im vergangenen Mai gegenüber finews.ch. Die Strategie der UBS werde zwar mit der Übernahme etwas verwässert, gab der NBIM-Chef zu bedenken. Dies werde aber mit der Zeit durch den Zusammenschluss mit der CS aufgewogen; zudem habe er grosses Vertrauen in das Management der UBS.

Ein guter Lauf

Wie Tangen erklärte, hat der Staatsfonds bereits nach dem Doppeldebakel um die geschlossenen CS-Greensill-Fonds und um die Milliardenverluste mit der New Yorker Finanzfirma Archegos begonnen, den langjährigen Anteil an der CS abzubauen. Kurz vor der Rettungsaktion im vergangenen März hielt NBIM noch 1 Prozent der Stimmrechte an der Schweizer Grossbank. In welchem Ausmass diese Position nun in UBS-Aktien umgewandelt wurde, ist nicht bekannt.

So oder so können sich die Norweger über einen guten Lauf der UBS-Aktie freuen, hat doch die Grossbank die Integration stark nach den Bedürfnissen der Investoren ausgerichtet: Das Spartempo wurde kürzlich erhöht sowie ein Ziel für die Eigenkapital-Rendite gesetzt. Das machte sich an der Börse bezahlt. Allein seit der Übernahme der CS hat der Aktienkurs der grössten Schweizer Bank einen Drittel an Wert gewonnen.

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