Die Banking-App Zak hat eine neue Werbekampagne gestartet. Dabei verfolgt sie einen eher ungewöhnlichen Ansatz.

Das kommt bei Banken eher selten vor. Normalerweise locken Finanzinstitute Neukundinnen und -kunden mit dem Versprechen, dass sie ihren gesamten Bedarf an Banking-Dienstleistungen an einem Ort erledigen können. Sich selbst hingegen als blosse Ergänzung zu einer bestehenden Bankbeziehung zu positionieren, ist eher ungewöhnlich.

Doch genau mit diesem «Claim» tritt nun die Bank-Cler-Tochter Zak in ihrer neue Werbekampagne auf. «Hol dir Zak als Zweitbank», heisst es auf den Plakaten, mit denen die erste rein schweizerische Neobank nun auf Kundenfang geht.

Hauptsache gratis

Abgezielt wird dabei vor allem auf den Kostenfaktor. «Gratis, egal bei welcher Bank du schon bist», heisst es mit Hinweis auf das kostenfreie Konto, die Karte und die Funktion des mobilen Bezahlens.

Die bewusst Positionierung als Zweitbank dürfte dabei weniger mit Bescheidenheit, sondern eher mit der Anerkennung der Realitäten zusammenhängen. Die Erklärung liefert Cler gleich mit. «Wer Zak eröffnet und nutzt, wechselt in den meisten Fällen nicht im eigentlichen Sinn die Bank – sondern schätzt Zak ganz einfach ergänzend zu einer meistens schon lange bestehenden Bankbeziehung, die zumindest anfangs beibehalten wird» wird Marketingchef Gregor Eicher in einem Artikel des Magazins «Persönlich» zitiert.

Nutzerbasis fast verdreifacht

Die ganz auf die Benutzung über das Smartphone zugeschnittene Bank war Anfang 2018 auf dem Schweizer Markt angetreten. Ein Jahr später zählte sie nach eigenen Angaben bereits 25'000 Kundinnen und Kunden, und Ende des vergangenen Jahres 2022 waren es bereits 60'000.

Damit wuchs die Banking-App der zur Basler Kantonalbank (BKB) gehörenden Bank Cler jedoch weniger schnell als Wettbewerber. So hat die Neobank Yuh, die aus einer Kooperation von Postfinance und Swissquote hervorgegangen ist, nach gut zwei Jahren im Juli 2023 bereits die Marke von 150'000 Kunden ausgewiesen. Im Dezember 2022 waren es erst 100'000.

Und anders etwa als bei CSX, bei der ein bedeutender Teil der inzwischen rund 300'000 Kunden von der Credit Suisse stammen, dürfte hier der «Kannibalisierungseffekt» eher gering gewesen sein.

Ausländischer Spitzenreiter

Die Smartphone-Bank Neon, die bereits seit 2019 am Markt ist, kommt den jüngsten Angaben zufolge auf rund 160'000 Kunden. Yapeal, seit Oktober 2020 aktiv, macht keine Angaben. Unter den ausländischen in der Schweiz aktiven Neobanken Wise, N26 und Revolut dürfte letztere mit rund 600'000 Kunden hierzulande Spitzenreiter sein.

Neben dem Argument der tiefen Kosten beackern die Neobanken derzeit noch ein anderes Feld, um den Kunden die Vorteile ihrer Dienste schmackhaft zu machen. Die Zinsen auf Guthaben haben hier in der Regel die Marke von 1 Prozent erreicht und etwa bei Vorsorgekonten inzwischen klar überschritten.

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