Steht UBS-CEO Sergio Ermotti intern unter Druck? Verschiedene Medien und Vorkommnisse in der letzten Zeit deuten darauf hin. Was meinen Sie?

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Zunächst berichtete vor einigen Wochen die «Handelszeitung» darüber, dass Sergio Ermotti intern unter Druck stehe. Unter dem Titel «Banker im Nebenamt» schrieb sie, dass der Tessiner – obwohl er bereits seit einem Jahr CEO sei – innerhalb der Bank noch überhaupt nicht angekommen sei.

Ermottis Leistungsausweis sei bisher eher bescheiden geblieben, während der seit Mai 2012 im Amt stehende Verwaltungsratspräsident Axel Weber zusehends das Zepter in die Hand nehme.

Private Engagements

Zudem bemängelte die Zeitung, dass Ermotti eine Reihe von privaten Engagements in Hotels, Restaurant und einer Fluggesellschaft habe, was für die Arbeit eines CEOs der grössten Schweizer Bank durchaus problematisch sein könnte.

Umgehend dementierte der Pressechef der UBS solche Behauptungen in einem Leserbrief und betonte, dass Ermottis Amtsausübung zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sei.

Interner Machtkampf

Ungeachtet dessen erschien vor wenigen Tagen ein weiterer Artikel der internationalen Nachrichtenagentur «Reuters», der sich ebenfalls mit der Rolle Ermottis an der Spitze der UBS befasst. Darin heisst es sogar, dass innerhalb der UBS Machtkämpfe toben würden und die Position des Tessiners tatsächlich (noch) nicht gefestigt sei.

Insbesondere würden die Geschäftsleitungsmitglieder Jürg Zeltner und Lukas Gähwiler intern Kritik am CEO üben. Ebenfalls wieder aufgegriffen wird die These, wonach Präsident Weber Ermotti den Rang ablaufe, was die öffentliche Wahrnehmung und Präsenz anbelange.

Weitere Konfusionen

Auf Anfrage von finews.ch stellte der Pressechef der UBS derlei Behauptungen erneut in Abrede und betonte, dass die Stimmung an der Spitze absolut «relaxed» sei.

Für Konfusionen sorgte Ermotti unlängst jedoch auch selber mit einer Aussage in der Anlegerzeitung «Finanz und Wirtschaft». Auf die Frage, wieso die UBS an einem klar definierten RoE-Ziel festhalte, hatte seine Antwort gelautet: «Weil die Aktionäre ein Recht darauf haben, zu wissen, was wir mit ihrem Geld erreichen wollen. Die Aufgabe besteht darin, das Geschäftsmodell so auszurichten, dass die angestrebten 12 bis 17 Prozent Eigenkapitalrendite zustande kommen. Als kotierte Bank wären wir unglaubwürdig, wenn wir nicht das Ziel hätten, mindestens unsere Kapitalkosten zu decken.»

Ermottis Replik

Darauf hin hatten die beiden Zürcher Universitäts-Bankenprofessoren Urs Birchler und Alexander Wagner auf ihrem Blog «Batz.ch» diese Aussage als «irreführend, falsch und beunruhigend» bezeichnet.

Dies hatte dermassen hohe Wellen geschlagen, dass sich Sergio Ermotti offenbar genötigt gefühlt hatte, eine Replik darauf zu schreiben (unten im verlinkten Text).


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