Sollte die UBS weiteres Kapital benötigen, finde sie es nun im privaten Sektor, sagt Nationalbank-Präsident Jean-Pierre Roth. Die Marktsituation sei gut.

Der Präsident der Schweizerischen Notenbank (SNB) macht sich derzeit keine Sorgen um die UBS. In einem Interview mit dem «Handelsblatt» erklärte er, dass die UBS derzeit gut kapitalisiert sei. Zudem habe sie mit der letzten Kapitalerhöhung gezeigt, dass der Markt wieder Vertrauen in die Bank habe.

Ein Ausstieg beim staatlichen Investment komme also auch selbst dann in Frage, wenn es im Steuerstreit mit den USA zu einem teuren Vergleich kommt. «Das ist eine einfache finanzielle Kalkulation,» sagt Roth.

Zinspolitik gegen Deflation

Die Zukunft betrachtet Roth vorsichtig optimistisch. Von den internationalen Finanzmärkten sieht er positive Zeichen ausgehen. Diese könnten dem Exportland Schweiz zugute kommen. Im laufenden Jahr sei jedoch noch nicht mit einer Verbesserung zu rechnen. Die Vorzeichen stünden aber gut.

Die Schweizer Zinspolitik verteidigt Roth gegen die Anschuldigung, diese sei zur Unterstützung der Exportwirtschaft gedacht. Laut Roth verkrafte die Schweiz keine weitere Aufwertung des Franken gegenüber dem Euro. Die Zinspolitik sei zur Vorbeugung gegen eine drohende Deflation.

Notenbank bleibt ihrer Politik so oder so treu

In Krisenzeiten sei der Schweizer Franken der sichere Hafen für viele Anleger. Aber selbst wenn noch mehr Kapital in die Schweiz fliessen sollte, bleibe die Notenbank ihrer Politik treu. Und sollte sich die Situation verbessern, sei man für die Zeit nach der Krise gewappnet. Dabei richte sich die Notenbank an die Inflationsprognose, so Roth.

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