Was im Zahlungsverkehr im Moment geschehe, habe disruptiven Charakter, sagt die Credit-Suisse-Kaderfrau Florence Schnydrig-Moser. Sie wird demnächst CEO beim Kreditkartenanbieter Swisscards.


Die langjährige Credit-Suisse-Bankerin Florence Schnydrig-Moser wechselt überraschend zum Kreditkartenanbieter Swisscards AECS, wie auch finews.ch am Mittwoch mitteilte. Damit gibt die CS-Kaderfrau ihren bisherigen Chefposten als Head of Products, Investments & Marketing auf.

Schnydrig war für die Entwicklung und Vermarktung der Produkte der Credit Suisse (CS) Schweiz zuständig. Als Mitglied der Geschäftsleitung trug sie zudem eine übergreifende Verantwortung innerhalb der Schweizer CS und führte insgesamt etwa 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ist dieser Wechsel ein Rückschritt in der Karriere der CS-Vorzeigefrau?

Frau Schnydrig, weshalb geben Sie Ihren Posten bei der Credit Suisse Schweiz auf?

Mich hat schon länger gereizt, die P&L-Verantwortung für ein gesamtes Unternehmen zu übernehmen, in Ergänzung zu meiner 20-jährigen Produkte- und Management-Erfahrung. Nach dem Rücktritt des bisherigen CEO wurde ich im Rahmen der Evaluation zur Nachfolge vom Verwaltungsrat der Swisscard angefragt, was mich sehr gefreut hat.

Was macht die Attraktivität Ihrer künftigen Funktion und der Kreditkartenbranche generell aus?

Wie die gesamte Finanzbranche stehen auch die Kreditkartenanbieter aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung vor grossen Veränderungen. Die Zukunft wird Kunden dank neuen technologischen Möglichkeiten spürbare Vorteile bieten.

Was qualifiziert Sie für den neuen Job?

Durch meine bisherige Funktion habe ich mich bereits intensiv mit der Weiterentwicklung von Zahlungslösungen beschäftigt. Diese Erfahrungen kann ich bei Swisscard einbringen. Was im Zahlungsverkehr im Moment geschieht, hat disruptiven Charakter. Gleichzeitig wird Plastikgeld auf Kosten des Bargelds weiter an Bedeutung gewinnen.

Was sind Ihre vordringlichsten Ziele als künftige CEO von Swisscards?

Neue Marktteilnehmer und Technologien bringen erhebliche Herausforderungen für die Geschäftsmodelle der etablierten Betreiber mit sich. Vor diesem Hintergrund freue ich mich auf die Aufgabe, das Unternehmen so zu positionieren, dass der wirtschaftliche Erfolg auch in Zukunft gesichert ist.

Wir werden noch viele Innovationen in der Kreditkartenbranche sehen, auch bei Swisscard. Die Optimierung von Prozessen ist ein grosses Thema, das ist in der ganzen Branche so.


Florence Schnydrig-Moser war seit dem Jahr 2000 in unterschiedlichen Funktionen für die CS tätig, unter anderem in Zürich, Australien und Hongkong. Eine Nachfolge für Schnydrig wird es bei der CS nicht geben, da die Einheit Products, Investments & Marketing aufgelöst wird, wie ein CS-Sprecher gegenüber finews.ch präzisierte.

Dies aus Effizienzüberlegungen, und um die Prozesse innerhalb der Bank zu vereinfachen. Ein Grossteil der aufgelösten Bereiche fällt nun unter die Verantwortung von Dagmar Kamber Borens, ihres Zeichens  Chief Operating Officer (COO) der CS Schweiz.

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