Family Offices legen ihr Geld ausgeklügelt und oft mit überschaubarem Risiko an. Doch sind sie von einer Anlageidee überzeugt, setzen sie einiges auf die selbe Karte, wie eine Studie zeigt.

Family Offices sind oftmals von der Grösse her überschaubare Unternehmen, die das Vermögen einer oder mehrerer wohlhabender Familien verwalten. Dabei steht zumeist der Kapitalerhalt im Vordergrund, was diese Firmen dazu anhält, vorsichtig und zugleich innovativ zu investieren; schliesslich sind auch reiche Familien einem kleinen Zustupf jedes Jahr nicht abgeneigt.

Insofern liefern Family Offices gute Hinweise darauf, welche Investments in der Finanzwelt gerade attraktiv sind, sofern sich diese spezialisierten Unternehmen überhaupt in die Karten blicken lassen. Was nicht oft der Fall ist.

ESG-Investments unerwünscht

Aufschlussreich ist entsprechend die «BFZ Family Office Studie 2019», die soeben erschienen ist. Sie wurde bereits zum sechsten Mal durch das Bayerische Finanz Zentrum zusammen mit den Finanzinstituten Axa Investment Managers, Blackrock, Commerzbank und der Hamburger Wirtschaftskanzlei Noerr durchgeführt. 

Neben zahlreichen Plattitüden fördert die Studie mindestens zwei interessante Erkenntnisse zutage: Erstens, Family Offices sind gegenüber ESG-konformen Investments sehr zurückhaltend.

Marketingübung der Banken

Daraus lässt sich der Umkehrschluss ziehen, dass der riesige Wirbel, der seit einigen Jahren rund um nachhaltige Anlagen gemacht wird, bei den Superreichen noch gar nicht angekommen ist, und stattdessen nach wie vor eher eine Marketingübung der Banken ist.

Zweitens gehen die Verantwortlichen der Family Offices aufgrund des anhaltenden Tiefzins-Umfeld von einer weiterhin positiven Stimmung an den Finanzmärkten aus. Allerdings wollen sie künftig noch stärker auf Private-Equity-Anlagen setzen, also auf Investitionen in (noch) nicht kotierte Unternehmen.

Spreu vom Weizen trennen

Das erfordert zwar eine enorme Expertise, doch im positiven Fall winken dabei auch wesentliche höhere Renditen als im konventionellen Aktien- und Obligationenhandel. Viele Family Offices sind denn auch dank ihrer ausgewiesenen Spezialisten durchaus in der Lage, im Privatmarkt-Geschäft die Spreu vom Weizen zu trennen.

Hinzu kommt, dass viele vermögende Familien beste Kontakte zu anderen Unternehmern haben und so schon sehr früh erfahren, wo sich eine gute Investitionschance bietet. Das erklärt denn auch zu einem grossen Teil, weshalb Private Equity unter wohlhabenden Familien so hoch im Kurs steht.

Die Autoren der Studie haben insgesamt 51 Family Offices befragt, mehrheitlich in der Schweiz sowie in Deutschland und zwei Häuser in Österreich. 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.53%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.87%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.01%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel