Seit die traditionellen Geschäfte in der Schweizer Finanzbranche stagnieren, avancieren Family Offices zu einer zunehmend wichtigen Ertragsquelle für viele Banken, sagt Werner Rutsch auf finews.tv.

Es sei schwierig, an zuverlässige Daten über die Schweizer Family-Office-Szene zu gelangen, sagt Finanzexperte Werner Rutsch. Denn diese Branche agiere überaus diskret und stets auf Distanz zu den Banken. «Family Offices sind so etwas wie eine Geheimgesellschaft», sagt der Finanzexperte von Axa Investment Managers im Interview auf finews.tv.

Fest stehe indessen, dass angesichts der schrumpfenden Margen und Erträge im klassischen Swiss Private Banking das Geschäft mit Family Offices für zahlreiche Finanzinstitute immer mehr an Bedeutung gewinne. Denn dabei gehe es um grosse, vermögende Kunden mit einem sehr hohen Beratungs- und Investitionsbedarf, so Rutsch weiter.

Fliessender Übergang

In diesem Sinne seien Family Offices ein wichtiger Wachstumssektor, der von den verschiedenen Standortvorteilen der Schweiz und des hiesigen Finanzplatzes profitieren könne. Dabei gebe es klassische Single-Family-Offices, die das gesamte Vermögen einer einzigen Familie betreuen würden, und daneben sogenannte Multi-Family-Offices, wo der Übergang zu einem unabhängigen Vermögensverwalter fliessend sei.

Sehr grosse und bekannte Family Offices sind beispielsweise dasjenige der argentinischen Bierbrauer-Dynastie Bemberg in Zürich, Quilvest, oder dasjenige der Familie Rausing am Genfersee, die hinter dem Tetrapak-Konzern steht.

Digitalisierung auch für Family Offices wichtig

Auch in dieser Szene sei die Digitalisierung von zentraler Bedeutung, sagt Rutsch weiter, insbesondere, wenn es darum gehe, ein automatisiertes und konsolidiertes Reporting aller Vermögenswerte einer Familie zu erstellen. Technologie mache dabei einiges viel einfacher.

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