Das wird sich zeigen. Es ist sehr schwierig vorauszusehen, was passieren wird. Ich kann Ihnen leider keine Ziffer nennen. Wichtig ist zu wissen, dass es nicht darum geht, um wieviel die Wirtschaftsleistung jetzt fällt, sondern wie lange der Abschwung dauern wird.

In 2003, als das Sarsvirus in Asien wütete, war das Wachstum im zweiten Quartal sehr schwach, aber im dritten Quartal hat es stark angezogen. Im Durchschnitt der zwei Quartale sah es dann nicht so aus, als hätte es einen markanten Abschwung gegeben. Wenn wir eine langanhaltende Periode erleben, werden sich die Probleme akkumulieren und sehr substanziell werden. Deshalb ist es so wichtig, schon früh entschiedene Massnahmen zu treffen.

Dann hat China also durchaus richtig reagiert?

Als China erkannt hat, wie gravierend das Problem war, hat das Land seine Wirtschaft mehr oder weniger dichtgemacht. Heute, sechs Wochen später, kommt das Land langsam wieder auf die Beine.

«Je länger die Krise dauert, desto grösser ist die Gefahr eines Bruchs»

Das Problem von China ist relativ gering. Ich bin eher besorgt über die Auswirkungen auf die USA, wo die Behörden die Schwere des Problems wohl ernsthaft unterschätzt haben und wo es deshalb für längere Zeit weiter existieren dürfte.

Die meisten Firmen können wohl eine kurze Krise überleben. Aber was ist, wenn es länger dauert?

Eine kurze Krise ist keine grosse Sache – ähnlich wie in den Sommerferien, wenn die Industrie die Fabriken schliesst und die Wirtschaftsleistung rapide fällt.

Aber je länger die Krise dauert, desto grösser ist die Gefahr eines Bruchs. Ein Monat ist schlecht, zwei sind schlechter, aber drei Krisenmonate können für kleine Firmen den Konkurs bedeuten. Eine solche Entwicklung lädt der Wirtschaft teure Extrakosten auf. Deshalb sind die Massnahmenpakete, wie sie die deutsche Regierung zur Unterstützung von kleinen Firmen beschlossen hat, so wichtig.

Was können die Zentralbanken machen?

Zentralbanken können eine günstige Grundstimmung für die Realwirtschaft generieren und die Finanzregulatoren können den Banken die Kapitalanforderungen soweit reduzieren, dass sie mehr Geld ausleihen können.

«Die Schweiz und Deutschland sind nicht das Problem»

Aber die Zentralbanken bleiben in dieser Krise im Hintergrund und werden sie nicht lösen können.

Wie beurteilen Sie die Reaktion der Schweizer Regierung, reichen die gesprochenen Mittel aus?

Schwierig zu sagen. Falls nicht, kann sie mehr Geld einschiessen. Die Schweiz hat viel Geld. Die Schweiz und Deutschland sind nicht das Problem, aber die Situation in Italien und in einigen anderen Ländern können sehr wohl aus ökonomischer Sicht problematisch werden.

Dort können Massnahmenpakete die Schulden der öffentlichen Hand in Höhen treiben, wo sie untragbar werden. Eine Kombination von massiv höheren Staatsausgaben, von kollabierenden Steuereinnahmen und einem schnellen Anstieg von Staatsschulden können solche Länder in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.

Und dies würde dann zu einem grossen Problem für die Eurozone?

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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